Amin Maalouf -Das erste Jahrhundert nach Béatrice
"Genauso saß ich auch da, als Ende Juli das Drama von Naiputo gemeldet wurde. Zur Geschichte stehen solche Dramen im gleichen Verhältnis wie Wörter zum Gedanken; man weiß nie ob sie selbst gestalten oder lediglich widerspiegeln."
Der aus Libyen stämmige Autor versteht es althergebrachte und zigfach durchgekaute Zwiespälte der Menschheit,, zu denen man in unserem Umfeld bereits eine gewisse Distanz aufweist, weil man nicht mehr unmittelbar mit ihnen konfrontiert wird,, glaubwürdig und nachempfindbar wiederzugeben, da er sie in einen zeitgenössischen Kontext setzt. Die besondere Authentizität beim Behandeln derartiger Themen ist wohl auf seine Abstammung zurückzuführen, wo Stammeskult und Genderproblematik auch in heutiger Zeit noch schreckliche Keime zum treiben bringen. Dennoch wird nicht mit dem erhobenen Zeigefinger angeprangert, sondern vielmehr sachlich geschildert, und die Urteilsfindung dem Leser selbst überlassen, was einen hier und da über seine moralischen Werte selbst nachdenken lässt.
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