Das Haus in dem ich wohne
Ich finde die Idee eines Blogreihe ja sehr toll und schließe mich hiermit an mattes und ändys Beitrag an.
Der Altbau in dem meine Wohnung ist, wirkt von außen recht heruntergekommen. Der Putz hat sich über die Jahre in ein dunkelbraunen Farbton verwandelt, so wie es bei Häusern die an viel befahrene Straßen angrenzen üblich ist. Egal mit welcher Farbe sich das Haus einst schmückte, es besitzt nun dieses wenig ansehnliche dunkelbraun. Der Stuck bröckelt an einigen Stellen schon und alles in allem ist die Fassadenrenovierung welche dieses Jahr ansteht wirklich nötig. Irgendein Erbschaftsstreit hat dies lange Zeit verhindert, ein Schicksal das oft Immobilien in privater Hand widerfährt. Jetzt gehört alles Frau Stojanov, eine schrullige alte Frau voller Energie, die schon seit 1937 in diesem Haus wohnt wie sie mir mal erzählte. Generell erzählt Frau Stojanov recht viel und wenn man den Fehler macht Interesse für ihre Geschichten und Anekdoten zu zeigen, dann kann sie einem stundenlang erzählen und erzählen. Dabei redet sie derartig schnell dass es kaum möglich ist die Fülle an Informationen zu verarbeiten. Außerdem lispelt sie ein ganz kleines Bischen, was die Aufmerksamkeit gezwungenermaßen noch schneller erschöpft. Sie hat auch die Angewohnheit Betriebskostenabrechnungen und derartige Schriftstücke stets mit der Schreibmaschine aufzusetzen, mit Computern kommt sie nämlich nicht zurecht wie sie mir mal mit einem peinlich berührtem Unterton sagte. Es verleiht dieser Frau noch mehr den Hauch aus einer längst vergangenen Zeit zu kommen. Sie ist zwar anstrengend, aber es fällt jedem leicht ihr ihre Angewohnheiten und Eigenarten zu verzeihen; sie ist ja schon alt und hat eine Menge erlebt. Immer wenn etwas in der Wohnung nicht stimmt, der Wasserhahn tropft oder die Heizung nicht funktioniert, dann gehe ich einfach eine Etage nach ober und klingele bei ihr. Wir suchen eine Lösung und wenig später ist alles geklärt. Dieser persönliche Kontakt zum Vermieter ist ein Luxus der fast schon familiären Charakter besitzt und viele Nerven und viel Zeit spart.
Aber nun zur Wohnung. Eine WG wie es sie viele gibt. Mein Zimmer gen Osten gerichtet, ist 15qm groß und mit einem schönen Erker ausgestattet. Wenn ich aus dem Fenster schaue, dann sehe ich den Wohnheimblock mit all seinen Fenstern auf mich gerichtet. Acht Etagen hoch und zwanzig Fester in einer Reihe, alles symmetrisch zum rechteckigen Klotz geordnet. Kein schöner Ausblick, aber immerhin ich wohne nicht dort. Nachts wenn die Fernseher laufen, sieht man manchmal das zwei Fenster in selben Moment aufleuchten. Vermutlich sehen sie das selbe Programm und wissen es nicht einmal.
In die Wohnung nebenan ist von zwei Monaten eine junges Paar mit Baby eingezogen. Manchmal wenn ich auf dem Klo bin höre ich es schreien.
Mir fällt jetzt nicht mehr ein was ich schreiben soll, also lass ich es einfach.
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