BAROQUEÖVERKILL

Shake your Style.

15.10.2010

"Them call it pollution"

Ein kurzer Film über die geschichte der Boom Box, auch bekannt als Ghetto Blaster.

23.08.2010

Eskmo - Cloudlight

So eine Musik würde ich gerne im Radio hören.


ps: das Blogtextfeld ist zu schmal um das ganze video ab zu bilden. das finde ich schade, also hier noch der externe link http://www.youtube.com/watch?v=IddDWBpkzYg&feature=player_embedded

04.07.2010

Ruft die Feuerwehr

Der folgenden Geschichte ist das Fußballspiel Deutschland gegen Argentinien vorangegangen. Ich hatte also schon ein zwei – ach lass es drei sein – Biere getrunken. Aus purem Überwange hat sich ein Feuerwehreinsatz ergeben. Der Erste den ich miterlebt habe. Das Spiel schauten Ralf und ich in der Chemnitzer Theaterkneipe namens Exil, ein toller Schuppen, gute Stimmung und ein noch besseres Spiel.

Auf dem Rückweg hat sich nun folgendes zugetragen: Dieses Jahr sind die Pollen (und nicht die Polen) überall in Chemnitz zu sehen. Diese weißen federleichten Schwebeteilchen trägt der Wind weit über die Stadt. Mitunter wirkt es als fallen Schneeflocken mitten im Sommer von Himmel. Am windschattigen Orten sammelt sich dieses verfluchte Zeug zu ganzen Teppichen, einer geschlossenen Schneedecke nicht unähnlich. Auf dem Heimweg liefen wir an genau so einem Ort vorbei. Früher als Kind hatte ich immer unheimlichen Spaß daran dieses Zeug zur Zündschnüren zusammen zu kehren und mit Hilfe von Streichhölzern oder Feuerzeug etwas zu kokeln. Das war ein Gaudie damals. Heute kann das ganz schnell zu brenzligen – im doppelten Sinne des Wortes – Situationen führen. Ohne nachzudenken nahm ich mein Feuerzeug zur Hand um wollte, dieses tolle Gefühl in Erinnerung, ein paar Pollen verbrennen. Rassant gewann das Feuer an Fahrt, dem Bordstein folgend fraß es einige Meter Pollen auf bis es sich ein paar Garagen nähernd außer Kontrolle gerieb. Aus der kleinen Kokelei entstand schnell ein Flächenbrand von einen Quadratmetern, den wir zu zweit nicht Herr wurden. Ratz patz verschwand das Feuer im Unterholz einer Forsythie. Wild trampelt konnten niemand den gefräßigen Flammen folgen. Panik kroch meine Rücken hoch. Das trockene Laub im Unterholz brannte schon als ich meine Machtlosigkeit einsah. Also Handy gezückt und die Feuerwehr gerufen.
„Straßenname?“ - „ähhhh Rudolfstraße“ - „Hausnummer?“ - „Keine Ahnung, hier brennt es. Ich glaube die Nummer zwei.“ Nur war es nicht die Zwei und die Straße ist mit derart vielen (Achtung, genau lesen) Pollern unterbrochen, dass die Feuerwehr dann am falschen Ende der Straße landete. Nach geschätzen zwanzig Minuten kam sie dann an, zwei Helden wie sie im Buche stehen. Einer schien etwas betrunken – wohl dem Deutschlandspiel geschuldet -, der andere am Steuer. Ganz professionell haben sich um das gekümmert was noch dampfte und qualmte, ganz so als ob sie den ganzen Tag nichts anderes tun.
Während der Wartezeit haben angrenzende Nachbarn vom Feuer Kenntnis genommen. Von ihren Balkons haben sie geschimpft und geflucht: Dieser Gestank und der Rauch... Ich habe mich höflich entschuldigt, habe gesagt dass die Feuerwehr alarmiert und unterwegs ist. Meinem Einfall sie sollten mit einem Eimer Wasser herunterkommen ist nur eine alte Dame nachgekommen. Im Nachhinein betrachtet wirklich erbärmlich und irgendwie typisch deutsch.
Jedenfalls hat mich jene alte Dame noch dafür gelobt dass ich nicht weggerannt bin und ich habe ihr für ihren Einsatz gedankt. Die Feuerwehr ist nach getaner Arbeit kommentarlos von Dannen gezogen und wir sind noch pünktlich zum Anstoß Spanien gegen Paraguay bei Ralf angekommen. Ich habe meine Lektion gelernt, auch wenn sie ohne Konsequenzen bleibt. Niemand ist zu schaden gekommen und die Forsythie wird wohl noch im nächsten Jahr blühen.

01.06.2010

Verkündung

ein hinweis auf folgender seite: www.dersalon.org
ein blog an dem ich beteiligt bin. lest mit, kommentiert und wenn interesse besteht darf jeder mitmachen.

dieser post ist explizit kein abschied. ich werde auch weiterhin meine beiträge bringen, der temporären Ödnis trotzend.

29.05.2010

mon vélo course

Meiner viertägigen Toulouseabstinenz ging ein etwa dreiwöchiges Partycelibat voraus. Das Celibat hielt ich in dem Maße ein wie es sich für meine Religion gebührt, also nicht so strikt. Trotzdem kam ich mir gestern Abend in dem ganzen Getümmel etwas verloren vor und dachte mir so, dass ich mich hier erstmal wieder einleben muss. Die Pisse war es nicht die mich in den Alltag zurück holte, die Pisse mit der hier die Franzosen selbstbewusst jede Ecke markiern, deren ausgetrocknete Pfützen den Bürgersteig in ein quirliges Camouflage tauchen, die der Indikator für den Gewöhnungsgrad an Toulouse sind denn deren Geruch vernahm ich noch. Nein, ein anderes Ereignis verhalf mir zur mentalen Rückkehr in die Straßen von Toulouse, es geht dabei um mein Fahrrad. So wurde ich aufgeweckt durch das Geräusch das unsere Gittertür zum Hof beim öffnen verursacht. Als wäre mein Hirn nicht gerade erst von einer fünfstündigen Funktionsunterbrechung, die am eben besagten Vorabend durch reichlich Alkoholgenuss und Joints eingeleitet wurde, zurück gekehrt, oder gerade deswegen, eröffnete sich mir schnell, dass sich des Aufstehens Notwendigkeit sehr gut aus der dem Aufstehen gleich folgenden Handlung ergeben könnte. Ich verlies also mein Bett, blickte in den Hof und tatsächlich, mein Fahrrad war im begriff geklaut zu werden denn es war schon nicht mehr da. Jedoch bestand noch die Chance es zurückerobern zu können. Ich hatte mir früher schon so einige male ausgemalt was ich machen würde, würde ich einen Dieb frischer Tat beim klauen meines Rads ertappend zu gegenüberlisten versuchen. Ihn auf meinem Rad fahrend einfach so stark zu stoßen dass er sich hinlegt erschien mir am plausibelsten. So kam ich dann genau zur richtigen Zeit in seine Reichweite. Nach nem kleinen Sprint gelangte ich an die Stufe der grauen Tür die aus unserem Hausflur führt, an der sich die Straße anschließt. In Hasst sattelte der Dieb auf, etwa 20 Jahre, viel zu klein für ein so großen Rennradrahmen wie ich ihn hab, er kam mit dem Rad nicht klar, ich griff ins Geschähen ein.
Auf der Skizze markiert der Stern die Stelle auf der der Dieb in etwa mit seinem Kopf auf das geparkte Auto aufschlug. Meinem Stoß folgend zog er die Vorderbremse, überschlug sich. Da er in den wenigen Sekunden die ihm auf meinem Fahrrad blieben noch nicht die Zeit hatte gen Flucht der Straße zu lenken gab es keinen Körper der die Wucht des Aufpralls des Kopfes von Oben auf die Motorhaube abpuffern konnte. Benommen lag er auf der Straße, ich entwirrte mein Fahrrad seinen Gliedmaßen, benommen Stand er auf, das Gesicht vom Aufprall gezeichnet. An der Seite hatte er eine schöne Schmarre vom Auge bis fast an den Wangenknochen hinunter, so drei Zentimeter breit, die noch nicht zu bluten angefangen hatte doch in den nächsten Tagen sicher einen süffigen Grindteppich ausbilden wird. Krasser war das Loch, dass sich in der Partie zwischen Unterlippe und Kinn gebildet hatte. Seine Zähne müssen wohl in direkten Kontakt mit der Karosserie des Wagens gekommen sein, nahmen dabei aber nicht den üblichen Weg aus dem Mund sondern bohrten sich einen neuen durch die Haut. Wie ein Piercing an der Stelle, nur ein Zentimeter breit. Ein erster Tropfen Blutes ergoss sich bereits aus der Wunde, viele weitere haben noch gefolgt haben. An die anderen Wunden kann ich mich nicht mehr klar erinnern, viel zu erschlagend war die Situation am frühen Samstag Morgen (gen 8 Uhr), ich im Schlafanzug barfuß auf der Straße, ein Auto wollte passiern. Er sagte mich noch anblickend laut was er dachte "ich habe aua", ich sagte "ist dein Ding", wir trennten uns und nach alldem ist es mir als wäre ich nie weg gewesen.

16.05.2010

ghostleg - Bananaland



mir fehlen die worte
doch, die Musik ist "La Vida Vale la Pena" (Uproot Andy remix) mit Petrona-Martinez-Samples

09.05.2010

Internet, Reflexion und der Mann mit Bart

Ich habe euch vor anderthalb Jahren bereits Peter Kruse vorgestellt. Ein schlauer Kopf mit vielen interesanten Gedanken ist dieser Mann zweifelsohne. Er macht sich auch Gedanken über das Internet und die gesellschaftlichen Veränderungen dieser neuen Kraft. Clems Post "Soziale Netze: Hohe Gefahr trifft niedriges Niveau" hat einen lebhafte aber auch wenig fruchtbare Diskussion angestoßen die ich nun um einen fundierten Aspekt erweitern will, die kulturelle Wertewelten (in Video etwa ab min7:30).

Ich stelle noch einmal seine Hypothesen zusammen, in der Hoffnung dass einige Kommentare folgen:
1. Die Schärfe des Disputes pro und contra Internet ist ein Indikator für die Existenz unzureichend reflektierter Wetredifferenzen
2. Die Veränderungen durch das Internet sind systembedingt und daher außer durch die Abschaltung des Netzwerkes nicht zu stoppen
3. Die social software des Web2.0 ist ein Angriff auf die etablierten Regeln der Macht und erzwingt ein grundlegendes Umdenken
4. Das Internet führt zu einer Erhöhung des Selbst-Bewusstseins der Gesellschaft. Eine Re-Politisierung jenseits der Parteien ist nur konsequent.
5. Die Lawiene donnert bereits zu Tal. Überzeugungsarbeit ist nicht notwendig. Und bist du nicht willig, so brauche ich... Geduld

Die kulturellen Bewertungen, welche im Video erläutert werden, markieren die selbe Konfliktlinie wie sie auch in unserer Diskussion augetreten sind. Clem und georg sind dabei ganz klar als in der Kategorie digital visitors, Ändy und ich sind eher bei den digital residents, natürlich unter dem Vorbehalt dass wohl keiner ein "heavy user" ist.

04.05.2010

Eine philosophische Frage

Es gibt eine StudiVZ-Gruppe mit dem zweideutigem Namen „Der Himmel muss ein bisschen so sein wie Berlin im Frühling“. Der erste Mai ist ein Tag im Frühling und traditionell ein ereignisreicher Tag für Berlin. In Kreuzberg trifft sich die links autonome Szene und wetteifert im Dreikampf Dinge werfen, Barrikaden anzünden und weg rennen mit der örtlichen Polizei in ihrem Dreikampf Leute festnehmen, Barrikaden löschen und Straßen räumen. Diese kollektive Freiluftveranstaltung gewann dieses Jahr die Polizei. Auch die Rechten wollten das Himmlische am Berliner Frühling erleben. Also sind sie mit ihren eigenen Dreikampf dort: antreten, marschieren und Parolen grölen (und nach Hause fahren).

Dabei hat sich nun folgendes abgespielt: Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse lies sich auf ein Schauspiel ein dessen öffentliche Wirkung nun für Empörung sorgt. Er beteiligte sich an den Protesten „Berlin gegen Nazis“ durch Sitzblockade auf der Marschroute der rechten Demo. Unter anderem zusammen mit dem Grünen-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Wieland und dem Bezirksbürgermeister von Berlin-Pankow, Matthias Köhne (SPD). So musste er letztendlich von den Beamten weggetragen werden, alles unter den hungrigen Augen der Fernsehkameras.

Was nun tun mit einen politischem Würdenträger der sich einen Akt des zivilen Ungehorsam leistet? Man lässt ihn erstmal zu Wort kommen:
Thierse: „Vielleicht erinnern Sie sich: Es gab einen Aufruf, "Nazis blockieren". Ich betone blockieren. Den haben sehr viele unterschrieben, Parteivorstände, der Parteivorsitzende der SPD in Berlin, Michael Müller, der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Walter Momper, der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske, die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth, die jüdische Gemeinde, viele andere, ich auch, und dann kann ich doch nicht nur auf andere zeigen, sondern ich war da und in dem Moment, wo ich da war, wollte ich auch zeigen, dass ich diese Demonstration ablehne.“
Ein Argument das auf die persönliche Integrität, die moralisch Integrität, hinausläuft. Seltene Worte aus dem Munde eines Politikers, schauen wir genauer hin.
Thierse: „ ... ich habe gegen Antidemokraten demonstriert, weil ich mich verpflichtet fühlte, ein Zeichen zu setzen. [..] Ich habe als Bundestagsvizepräsident die gleichen staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten wie alle anderen Bürger auch.“
Hier haben wir das Motiv. Ein Zeichen gegen Antidemokraten setzen als staatsbürgerliche Pflicht. Ein liberales und ehrbares Motiv das der alte Mann aufzeigt.

Gegen so viel politische Überzeugungen formiert sich immer Widerspruch. Welche Vorwürfe werden da erhoben? Die meisten drehen sich um den Punkt Rechtsbruch durch einen politischen Würdenträger und damit die Schändung seines Amtes. Die schrillste kommt diesesmal nicht von den Liberalen, die halten sich merkwürdig zurück, sie kommt von der SPD-Abgeordneten Anja Hertel: "Ich habe ein Problem mit Demokraten, die meinen, sich über das Gesetz stellen zu können." Der Parlamentarische Geschäftsführer Stefan Müller (CSU) ist geschickter, aber dennoch plump. Er bedient sich eines rhetorischem Tricks der als Killerphrase an den ersten vier Worten zu erkennen ist: „Grundsätzlich gilt der Satz: Ein Parlamentarier kämpft mit Worten im Parlament und nicht auf der Straße gegen die Polizei.“ Bundesfamilienministerin Kristina „hat noch nie etwas schlaues gesagt“ Schröder macht sich Kraft ihres Amtes Sorgen um die Jugend: „Herr Thierse sollte sich ernsthaft fragen, wem er mit seiner Sitzblockade geschadet hat – den Neonazis oder unserer demokratischen Rechtsordnung. [Sie frage sich,] wie Jugendlichen Demokratie erklärt werden solle, wenn sich selbst ein Bundestagsvizepräsident über das Grundgesetz hinwegsetze.“
Den Preis für die erste Rücktirttsforderung geht an den Vorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft Rainer Wendt. Stellt man das Zeichen einer Sitzblockade gegen rechte Aufmärsche dem Zeichen eines Rücktritts wegen einem Protest gegen Rechtsextremismus gegenüber, frage ich mich ob die Empörung gegen Thierse nicht die philosophische Frage überdeckt der sich jeder politische Würdenträger stellen muss, „Hat ein Bundestagsabgeordneter nicht die gleichen staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten wie andere auch? (Thierse selbst)“ und muss ein Politiker seine Überzeugungen nicht auch öffentlich leben?

Wenn nun ein Berliner Frühling diese Diskussion belebt dann ist dies wahrlich himmlisch, wie es die StudiVZ-Gruppe postuliert.

Quelle Welt Online
Quelle Focus 1
Quelle Focus 2
Quelle DRadio
Quelle Tagesspiegel

30.04.2010

Dendemann

Zwar hatten wir Dendemann schon vor einer Weile, nun ist aber sein neues Album da. Einen ungewöhnlichen Promotermin für Cicero kann ich noch anbieten. Aber auch sein neues Video: Dendemann - Stumpf ist Trumpf (ist eine Anlehnung an einen deutschsprachigen Hip-Hop-Blog, ich weiss aber nicht ob es ihn noch gibt)

15.04.2010

Gedicht des Monats

AN DEN TRAUMGOTT
von Gottfried August Bürger
1772

Du Schwärmer um die Ruhebetten
von Moos und Flaum,
o Brüderchen der Amoretten,
geliebter Traum!
Wo fandest du, sie nachzubilden,
den Stoff so fein? -
In überirdischen Gefilden
gewiß allein!

Zu freundlich nur für Adelinen
war dies ihr Bild.
Wann wäre sie mir selbst erschienen
so sanft, so mild?
Verkündigst du wohl noch mir Armen
Barmherzigkeit? -
Nein! nein! sie fühlet kein Erbarmen
in Ewigkeit!

O Traumgott, ist es ja dein Wille,
mir wohlzutun,
so wandle deine schöne Hülle
und kleiden nun
dich in ein Wesen wie das meine
von Gram verzehrt
und wie ein Leidender erscheine,
der Trost begehrt!

Der Schatten laß mein Bildnis gleichen,
die still der Nacht
durch Hallen und um Gräber schleichen.
In Trauertracht,
mit hagrer Wang und einer Miene,
die Gnade fleht,
tritt hin zu dieser Adeline.
die mich verschmäht;

und neige dich mit leisen Tönen
bis an ihr Ohr;
zähl ihr die Seufzer und die Tränen
der Liebe vor;
und bring in Aufruhr ihr Gewissen!
ihr Schlaf entflieh!
und schluchzend unter Zährengüssen
erwache sie!

12.04.2010

ein stiller ort zum gedenken


frisch eingezogen in meine neue Wg hier in Toulouse drehte sich das MitbewohnerRoulette weiter, ich suchte nun kein Wg-zimmer mehr, sondern einen dritten Mitbewohner. weil ich vorher schon beim Zimmersuchen unendlich viele Stunden vorm Rechner hockend verbracht hab, hatte ich keine Lust mehr das gleiche im Internet von der anderen Seite her aufzurollen und so entschloss ich mich mal auf die altmodische Art mein Anliegen auf dem Papier unter die Leute zu bringen, machte also Schnipslanzeigen. dachte mir es wäre ne gute Gelegenheit sich von Laternenmast zu Laternenmast hangelnd nebenbei die Stadt zu erschließen, die Mädels vom CopyShop gegenüber kennenzulernen. auch dachte ich mir, muss man doch nen netten Kerl dahinter vermuten der solches auf der Straße anzeigt, die Motivation mich anzurufen sollte gerade hoch sein, ein sympathischer dritter Mitbewohner wahrscheinlich. wenn man die Anzeigen dann nicht noch einfach wahllos in der Stadt verteilt sondern gezielt an Uni's, in angenehmen Vierteln, Parks oder noch besser vor der Punk-Kneipe um die Ecke(führt zu Freibier und netten Gesprächen), dann spart man sich etwas Zeit, die einem beim Abwimmeln von Cyberyuppies sonst abhanden gekommen wäre. Selektion also, die möglichst früh und sogar ziemlich gut, wie sich herausstellte, denn an Interessenten der unliebsamen Kategorie gab sich keiner ein Stelldichein in unseren vier Wänden. leider auch kein Anderer, die ersten 1 1/2 Wochen vergingen ohne Reaktion auf die Anzeige, der neue Mitbewohner wurde danach mittels Internet gefunden. wie traurig, ich hätte es nicht vermutet, Annoncen auf der Straße sind mehr als nur ``out'' und funktionieren nicht mehr. aus dieser Tragik heraus muss wohl das Projekt der gelben Seiten hier in Toulouse entstanden sein. so denke ich es mir zumindest und fand bei meinen Streifzügen durch die Stadt ein Büro/Museum jener mit eigentümlichem Konzept. in diesem werden aktuelle Anzeigen des Internets zu rekonstruieren versucht, auf Papier umgemünzt und ausgestellt. wenn man in diesen Räumen dann umherstreift, das Resultat betrachtend, ist es als würde man sich die Gräber von Lebenden anschaun. und auch das blaue Licht hebt die Stimmung nicht.


p.s.: hab auch noch ne MöbelsuchAnzeige in unseren Straßen gemacht. Bilanz: 1 Anruf

31.03.2010

Medien und Kirche

Der öffentliche Umgang mit Pädophilie in der Kirch erscheint in einem eigenartigem Licht. ändy hat es ja schon einmal angesprochen , aus gegebenem Anlas möchte ich noch ein paar Gedanken hinzufügen.
Die Empörung über Kindesmissbrauch und ihre scheinbare Verschleierung innerhalb der katholichen Kirche ist absolut gerechtfertigt und sollte nicht geringer ausfallen. Allredings mischen sich allzu schnell Ressentiments in die Debatte, so dass es nicht mehr um einzelne Personen geht sondern die ganze Institution Kirche an den Pranger gestellt wird. Phrasen wie "die Spitze des Eisbergs" oder "missbrauchsbegünstigende Strukturen" machen die Runde. Und so werden die skandalösen Geschehnisse allzu oft für billige Stimmungmache gegen die Kirche ausgeschlachtet. Dieser Umstand wird unteranderem dadurch begünstigt dass die katholische Kirche mit ihren partiachischen Strukturen keine vernünftige Stratigie im Umgang mit öffentlichem Druck oder negativer Publicity hat. Der deutsche Skandaljournalismus nimmt dies dankend auf, inszeniert sich als grosser Enthüller in einem Wald des Schweigens den es zu durchdringen gilt und es wird Aufklärung seitens der Kirche verlangt. Hier wird nun leider seitens der Medien vergessen das auch ihre Aufgabe eben Aufklärung ist, Aufklärung der Bevölkerung. Es wird aber als erstes auf die Täter geschaut, leider bleibt in der Zeitung dann kein Platz mehr für die Opfer. Was ist zu tun wenn auch ich Opfer bin? Nur die wenigsten Zeitungen geben den richtigen Rat, bei Verdachtsmomenten zur Polizei zu gehen. Stattdessen sind Haarsträubente Thesen über den Zusammenhang von Zölibat und Pädophilie schnell zur Hand und laden die Debatte mit Emotionen auf. Frei nach dem Motto: Wer freiwillig auf Sex verzichtet, kann doch nicht normal sein. Dafür ist Platz genug auf den Kommentarseiten.

Heute morgen las ich diesen Artikel in der Süddeutschen, über Bischof Mixa und die Anschuldigungen wegen körperlicher Gewalt gegen Kinder. Der ganze Artikel hat einen stark antiklerikalen Einschlag, zeigt aber auch die schwache Öffentlichkeitsarbeit innerhalb des Bistums. Die Reaktionen von Mixa könnte kaum dümmer sein, im Vergleich mit der Reaktion jener Nonnen denen der gleiche Vorwurf gemacht wird. Sie versuchen es mit eine Deeskalation und die Medien danken es ihnen. Als Zeitungsleser werde ich niedwieder etwas von den Nonnen lesen, Mixa wird allerdings noch eine Weile in den Schlagzeilen bleiben, nicht weil er prominenter ist, sondern weil er den Medien Futter gibt um weitere Fragen zu stellen. Sein Pech...

Zum Thema Pädophile Prister möchte ich noch auf dieses Interview hinweisen, bei dem ich gerade den letzten Satz für sehr bemerkenswert halte.

29.03.2010

Frog fail

Ich muss immer wieder lachen wenn ich mir das Video ansehe.

etwas Dubstep

Bass, viel und synthetisch! So ist ist Dubstep. Ich habe folgendes Video auf MadDecent gefunden und bin allen voran vom fliegenden Teppich am Ende des Videos begeistert.

Rusko - Woo Boost

15.03.2010

glue my day miks



14.03.2010

"lass mich zweifeln dürfen"

... in Gedanken vor mich hinbrabbelnd habe ich, dessen Verhältnis zu einem eventuellen Gott ein philosophisch recht nicht schlechtes ist, mich heute dabei erwischt in dieser mir längst unüblichen Weise zu beten, den Allerhöchsten direkt ansprechend. Das bei dem Versuch die durch die neusten Ereignisse in der katholischen Kirche entstandene Kluft, derer Protagonisten Priester und mißhandelte Kinder wären, zu überwinden. Verwirrt der Beobachtung dieses Verhaltens wegen, doch nicht zu verwirrt für die folgende Erkenntnis, wertete ich dies als einen weiteren Ausdruck meiner aktuell intensiven Infragestellung der Institution Kirche und Verwirrung. Empört über die selbstreinigenden Reaktionen seitens der katholischen Kirche, die nicht jetzt nur nicht angemessen sind sondern es wohl schon immer waren, wollte ich euch das hier nur mitteilen. Das Vorgefallene ist keinesfalls tolerierbar sollen die Misshandler als Priester der Kirche der Funktion eines Beispiels für religiöse und, daraus heraus postulierte, gute Lebensweise entsprechen. Also ich frage mich wie die Kirche in der gegenwärtigen und vergegenwärtigten Art agieren kann und hoffe nur dass diese Schänder des sogar kindlichen menschlichen Leibes durch die staatliche richtende Instanz ihre entsprechende Behandlung erfahren.

Was denkt ihr?

Ich beobachte oft, dass wenn wir in den Kommentaren Standpunkte austauschen, am Ende nur ein unübersichtlicher intensiver Wust von Missverständnissen dasteht.

Nun könnte man sagen, dass Blogger eben einfach mal nicht dafür gedacht ist, sich so auszutauschen. Ich finde aber, dass sich unsere Platform nach uns richten sollte und nicht umgekehrt.

Deswegen dachte ich darüber nach, eventuell auf wordpress.com zu migrieren, da gibt es ein mehrstufiges Kommentarsystem. (Ein weiterer Vorteil wäre natürlich, dass es nicht zu Google gehört und wir mit Wordpress offene Software nutzen und unterstützen würden...)

Wie denkt ihr darüber?

12.03.2010

Gedicht des Monats

Bei Dichters (1925)
von Erich Weinert (1890-1953)

Neulich war ich bei Dichters eingeladen
Da roch es nach Lorbeern und Gesprächen mit Gott.
Es gab lyrische Hammelkarbonaden
Und hinterher Aphorismenkompott.

Herr Dichter sprach über die letzte Schaffensepoche
und kaute gedankenvoll Petersilie.
Es kam mir vor wie ein Bild aus der Woche:
Der Dichter im Kreise seiner Familie!

Frau Dichter machte in Seelenergüssen
Und sprach, als Herr Dichter mal austreten ging,
Von der Tragik derer, die dichten müssen.
Worauf sie noch mal mit Kompott anfing.

Nach Tisch kamen noch zwei weitre Genies,
Beide mit katafalkischen Mienen,
Aus denen sich unschwer erkennen ließ:
Es lebte die gleiche Tragik in ihnen.

Herr Dichter schob uns in seine Zelle.
Da war er eben von seinem Drama genesen.
Wir lagerten uns pittoresk an der Quelle.
Herrn Dichter drang es was vorzulesen.

Und er las, bis seine Bronchien pfiffen,
Die lautesten Stellen aus jedem Akt.
Wir saßen finster und angegriffen,
Von seiner starken Dynamik zerhackt.

Dann klappte er zu, mit verhängten Pupillen.
Frau Dichter schmolz über seine Knie.
Im Dunkeln funkelten hörnerne Brillen,
Die räusperten was von Kosmosophie.

Hierauf traten die andern Herrn aus dem Schatten.
Manusskipte wurden heftig gezückt,
Die sie alle zufällig bei sich hatten.
Und jeder las nun den eigenen Konflikt.

Herr Dichter saß ganz von oben runter,
Das geschlossene Auge nach innen getunkt.
Doch die andern wurden gewaltig munter
Und deklamierten geballt, ohne Reim und ohne Punkt.

Das eine Genie kriegte tragische Inspiration,
Die eine Hand im Klavier, die andre am Schlipse,
Und melodramete lyrisch und kakophon.
Es war eine schauerliche Apokalypse.

Dann redeten sie mit verstauchten Manschetten:
Sie wären innerlich aus Kristall,
Und wie sie dauernd mit Gott zu ringen hätten
Und glühend dahinzuschweifen durchs All.

Ich bin leise weinend davongelaufen.
Mir hing schon die ganze Seele raus.
Denn so viel Tragik auf einem Haufen,
Das hält die beste Gesundheit nicht aus.

10.03.2010

auch schon ein Klassiker

Mitlerweile ist es zehn Jahre her dass die Hamburger Hip Hop-crew Eins Zwo in das Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit trat. DJ Rabauke und Dendemann haben zusammen einige gute und noch mehr sehr gute Track zur deutschen Hip Hop-Landschaft begetragen. Daher jetzt Hand auf´s Herz, einfach der guten alten Zeit wegen...

05.03.2010

"erscht wors marx, dann wors murks"

Ende Jenner, wie die österreichischen EU- Mitbürger so schön zu sagen pflegen, begab es sich, das sich meine Bildhauerklasse und ich, wir uns, könnte man sagen, ins Nachbarland Östereich begaben. ......Ich hör grad Ratatat, das lenkt ein wenig ab beim Schreiben.
Vielleicht sollte ich’s ausmachen, wobei dies schade um die schöne Musik wär. Nun ja, is
nie einfach manchmal. Ich wart einfach bis es alle is...... Auf jeden Fall sind wir genauer gesagt nach Seefeld, den Langlauf- touri-ort, mag ihn jemand kennen oder nicht, dies spielt für den weiteren Verlauf der Ausführung keine Rolle, genauer gesagt nach Leutasch, einen Rentnertouri-Ort neben dem Langlauftouri-Ort, gefahren. Um was dort zu tun?
Wer weiß das schon...
Ich zufällig: Des Schneeskulpturenbauens, oder –schöpfens oder wie immer man es nennen mag wegen. Man spricht hier von einem Kost-und Logieauftrag, da wir kostenfrei in Hotels wohnten und aßen und diesen Instituten, im Gegenzug könnte man sagen, ein Schneegebilde vor bewohntes Objekt schufen, bzw. abtrugen, man spricht hier und im allgemeinen von einer Skulptur, da Material abgetragen wird, sei es Holz, Stein, oder aber besagter Schnee. Gegensätzlich verhält es sich beim Begriff der Plastik. Ich werde jenen Begriff in diesem Falle vermeiden, da eine Plastik sich charakteristisch von einer Skulptur klar durch „auftragende“ Arbeitsweise, namentlich das Auftragen von Ton, Schamotte oder Knete, unterscheidet. Natürlich bestehen auch fließende Übergänge, ferner ist jedes Ding diesem fließenden Übergang unterworfen. Doch dies ist Teil einer alleinstehenden Betrachtung phliosophischer Art.
Das Fertigen von Schneeskulpturen ist in Seefeld und Umgebung nicht im Geringsten ein einmaliges Ereignis, sondern erfreut sich einer langjährigen Tradition.
Um die Arbeitsweise näher zu beleuchten bedarf es gewisser Vorkenntnisse. Schnee besteht
Zu einem ganz überwältigenden Teil aus Schneeflocken. Schneeflocken, das sind gefrorene
Eiskristalle in ihrem äußeren vielfältigster Natur. In unserem Falle waren die Schneeflocken
zu einem Cubus der Maße 2,50m auf 2,50m auf 2,50 m aufgehäuft, will heißen aufgetürmt und, und jener Fakt ist von größter Wichtigkeit –zusammengepresst-. Eine folgliche Zerstörung massenweiser Schneeflocken ist anzunehmen und rein rechtlich nicht auszuschließen. Dies tut hochgradig interessanterweise jedoch rein gar nichts zur Sache.
Die Form des Cubus ergibt sich aus der Stellung der vier Schalungswände aus Metall zueinander. Schalungswände werden üblicherweise im Tiefbau verwendet.

Das Bearbeiten des Blockes nun erfolgte durch stoßweises Abtragen des Materials durch
vornehmlich Spaten und Äxte. Ferner ist es möglich größere Brocken Schnees mit einer Kettensäge vom Block zu lösen. Hierbei sei Vorsicht geboten!
Weitere Arbeitsmittel sind Leiter, Eimer, Meterstab und Farbe. Wenn vorhanden, sei eine Schneereibe zu verwenden.
Vor Beginn wurden durch jeden Schüler Modelle aus Gips hergestellt, zum frei interpretierbaren Thema: Olympische Jugendolympiade. Die Fachlehrerschaft wählte aus allen fünf Modelle aus, welche später ihre Verwirklichung in Schnee finden durften. Die Schöpfer der nichtgekürten Modelle fristeten ihr Dasein in Seefeld als Handlanger und hatten ihre Meister gefunden.


Am Rande bemerkt sei, dass eine jener Sklupturen Schlagzeilen machte, aber lest selbt:

http://tirol.orf.at/stories/421508/
http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Aus-aller-Welt/Artikel,-Junge-von-Schneeskulptur-verschuettet-_arid,2069244_regid,2_puid,2_pageid,4293.html

und selbst in england und autralien:

http://www.mirror.co.uk/news/top-stories/2010/02/09/boy-3-left-in-coma-by-falling-snowman-115875-22028910/
http://www.dailymail.co.uk/news/worldnews/article-1249360/British-toddler-coma-crushed-giant-snowman-skiing-holiday.html

und und und...wen es interessiert, einfach mal schneeskulpturen leutasch eingeben...


Mein Handlanger P.G. und ich orientierten uns am Nüschel aus Chemnitz, mit der Intension, dass Österreich schon lange mal wieder nen Marx nötig hätte und dieser bei der Jugendolympiade den moralischen hintergrund bilde. Dazu sei vermerkt: er war ne wahre „Ossi-bremse“ und die Leute schmückten ihn die 4 Tage mit den allerfeinsten Kommentaren....auch kritische stimmen gab es zwei. ein alter mann ging schnell vorbei und konnte sich den kommentar: schade um die schöne arbeit nicht unterdrücken, und in einer nacht und nebelaktion wurde herrn marx die unterlippe zwischenzeitlich abgepullert.

Doch trotz dessen entstanden fünf famose Arbeiten gänzlich unterschiedlichen Charakters:

Schlittenhunde


























Olympia mit Feuer

















Sumoringer



























Ute und der Schlittschuh



























Porträt eines Skifahrers


























marx vs. reiffeisenbank: