Shake your Style.

30.04.2008

arbeitsunfall

ich schreib das folgende, von mir selbst erlebte, hier in den blog, weil es an klischee fast nicht mehr zu überbieten ist:
ich habe gestern schmerzlich erfahren müssen, was es heißt, auf dem amt einen arbeitsunfall zu haben. wie vielleicht der ein oder andere weiß, arbeite ich seit november im umweltfachamt bautzen. da mein vertrag bald endet, hatte ich mir gestern mal vorgenommen, die in der zeit angefallenen akten und stellungnahmen und den ganzen krams, der sich auf meinem schreibtisch stapelte, ordnungsgemäß in die dafür vorgesehenen aktenschränke einzuordnen. diese sehen etwa so aus, wie auf dem bild (nur damit ihr eine vorstellung habt)






in meinem büro habe ich also zwei solcher aktenschränke mit aktendoppelreihe und jeweils 3 schubläden. beide schränke sind etwa so hoch wie ich, nur dass drauf auch noch ne menge ordner und zwei A0-große übelschwere kartons gelagert wurden. zum einsortieren meiner unterlagen hatte ich je zwei schubladen aufgezogen. nach etwa fünf minuten passierte es dann: als ich gerade eine akte einsortierte, kippte der eine schrank knapp an mir vorbei nach vorn und kurz darauf folgte der andere, den ich mit meiner schulter unfreiwilligerweise auffing. die ordner und kartons, die sich noch kurz zuvor auf den schränken befanden, segelten über meinen kopf hinweg. es krachte und polterte. ich hing dann so blöd da mit dem einen schrank, der schräg auf meiner schulter lag und mich zu boden zu drücken drohte. dabei sind alle schubladen durch die schätzungsweise 3tonnenschwere last der akten und aufgrund der schräglage aufgegangen und hingen mir von hinten in den kniekehlen und im rücken. ich wusste genau, dass es absolut zwecklos ist, um hilfe zu rufen, denn das gebäude ist alt und hat sehr dicke wände. also so hab ich nur leise vor mich hingeflucht und dabei versucht, den schrank mit der aufwendung all meiner kräfte wieder aufzurichten. es war zwecklos. als mir das dann klar wurde, war die schwierigkeit, den schrank so auf den boden sinken zu lassen, ohne mich zu begraben. ich hab´s geschafft.
so um das ganze mal abzukürzen: in meinem zimmer sah es dann aus, als hätte eine rockband gewütet. ich bin dann gleich noch zum chirurg - knochen sind ganz geblieben. zu erwarten hab ich allerdings ein dickes hämatom am oberarm. man sieht´s jetzt schon. und ja: es tut weh! nach einem tag kopfschmerzen und herzklopfen geht´s bis auf den arm wieder ganz gut. heute war ich krank geschrieben und alle kollegen haben sich ganz rührend um mich gekümmert gestern (vielleicht auch ein wenig aus schlechtem gewissen). und noch so nebenbei: den arbeitsschutz haben wir direkt im haus. doch der hat ganz offensichtlich total versagt. denn die schränke waren nicht in der wand fixiert und haben außerdem ganz offensichtlich nicht den anforderungen, die man an sie stellt, stand gehalten. beide schränke sind jetzt kleinholz. beweisfotos wurden geschossen.

das passiert also, wenn ich mal aufräumen will. also auf den arbeitsschutz!

25.04.2008

Phil Mulloy

Wer noch nichts von ihm gehört hat: Phil Mulloy!

Schönheit, lechtz

Schönheitsop's sind mittlerweile so was von etabliert, dass auch ich mich gelegentlich frage, ob mir ein bisschen Nasenspitze mehr oder ein wenig kleiner linker Zeh nach unten verschoben nicht gut stehen, ja unter Umständen sogar Vorteile in allen Lebenslagen bringen würde. Man o man, oder auch, Wal und Fisch, hier werd' ich auch nicht schlau draus. Jedenfalls empfehle ich diesen Artikel.


Aber entgegen aller Trends hier und jetzt mein Statement: Ein Hurra auf die Natürlichkeit, Lippen aufspritzen ist was für dumme Tussies und Fettabsaugen macht nicht glücklich.

Die Dekadenz des Reichtums...

20.04.2008

Mein Sonntag

Wie ja schon in meinen letzten post angesprochen, zeichnet sich "Oschatz TV" durch lupenreine Berichterstattung und scharfsinnige Recherchen aus. Auch in diesem Beispiel wird das stetig hohe Niveau dieses Senders bestättigt.

Der folgende Filmausschnitt beschäftigt sich vorrangig mit wichtigen Tipps und wertvollen Tricks rund um den Haushalt. Die fleißige Hausfrau Sabine hat nämlich im Frühjahrsputz mächtig viel zu tun...




Die Handlung ist frei erfunden und betreffende Personen, dargestellt durch meine WG-Mitbewohner, sind fiktiv.
Der Ort, eine unbescholtene Wohngemeinschaft im Berchtesgadener Land ist willkürlich ausgewählt.

Vielen Dank.

Nach Schwierigkeiten in Sachen Urheberrechte nun in leicht gekürzter Version
anschaulich.

19.04.2008

Banksy

Bestimmt einigen von euch schon bekannt, ich jedenfalls war hochgradig fasziniert von den Werken des Londoner Künstlers Banksy. Auf dieser Seite finden sich wunderbare Bilder. Besonders beeindruckt bin ich von der endzeitlichen Atmosphäre, welche die Bilder größtenteils transportieren und ihrer großen Bandbreite. Ohne Frage erstklassige Ideen mit viel viel politischer Aussagekraft.



18.04.2008

trash in seiner reinster form

grad hat mir mein mitbewohner aus oschatz einen wahre perle der fernsehlandschhaft schmackhaft gemacht...

http://www.oschatz-tv.de/?site=detail&vid=1320

...mir fäähln dee worde...

Der asoziale Überwachungsstaat III

"Polizei soll Kameras in Wohnungen platzieren dürfen [...] Unbemerkt von der Öffentlichkeit haben sich das Innen- und das Justizministerium auf tiefgreifende Eingriffe in die Unverletzlichkeit der Wohnung und die Vertraulichkeit privater Gespräche geeinigt [...] in Zukunft soll das BKA nicht nur Wanzen in den Wohnungen von Terrorverdächtigen anbringen dürfen, es soll diese Wohnungen sogar mit Kleinstkameras bestücken können [...] Terrorverdächtige sollen in Zukunft automatisch überwacht werden dürfen" (Süddeutsche von heute, Seite1)

Ich möchte mich und andere nicht wiederholen, deshalb der Verweis auf diesen und diesen Beitrag und außerdem auf diesen ARD-Kommentar.

Allerdings stoßen mir Schlagzeilen wie die obige stets derart auf, dass es sich anfühlt wie Spinnenbeingarnierte Froschschenkelsuppe.

Sicherlich wird man einwenden können, betreffende Überwachungsmechanismen greifen erst nach richterlichem Beschluss, wer sich korrekt verhält, braucht nichts verbergen und drittens ist es nun einmal Aufgabe des Staates, die innere Sicherheit zu gewährleisten. Alles Bullshit, denn erstens bieten Personen-abhängige Richterbeschlüsse keinen ausreichenden Schutz vor willkürlicher Überwachung (v.a. im Falle einer sich zuspitzenden innenpolitischen Situation), zweitens hat jeder etwas zu verbergen, nämlich seine Privatsphäre und drittens gibt es viele wesentlich effektivere und tatsächlich greifende Methoden, die innere Sicherheit auch präventiv zu sichern, ohne dabei Grundrechte der Verfassung außer Kraft zu setzen. Es gibt natürlich noch eine Vielzahl weiterer Argumentationsmöglichkeiten die Unsinnigkeit und Gefährlichkeit die Praxis staatlicher Überwachung betreffend, es bleibt jedenfalls zu hoffen, dass wie bisher recht verlässlich das BVG auch weiterhin derartige Gesetzesperversionen einzuschränken weiß.


17.04.2008

künstliche Verwirrung

Im Blog gibt es das Label „Kunst?“, welches gelegentlich am Ende eines Beitrags erscheint. Mich irritiert das Fragezeichen jedes Mal so sehr dass ich mich jetzt dazu entschlossen habe, einen Beitrag zum Thema Kunst schreibe. Ich hoffe auf eine lebhafte Diskussion.

Als Erstes zum Fragezeichen: Es gibt kein Grund für ein Fragezeichen hinter dem Wort Kunst. Wenn man der Überzeugung ist dass ein Ding das Attribut Kunst verdient, dann sollte man standhaft sein auch wenn Andere dem vielleicht widersprechen. Das Fragezeichen gibt dem Ganzen ein relativierendes Moment, so als ob es noch nicht vollständig geklärt ist ob das Vorliegende überhaupt Kunst sein kann oder zumindest die Zustimmung der Mehrheit dafür benötigt.

Meine Gedanken werden vielleicht verständlicher wenn ich etwas über meinen Kunstbegriff sage. Kunst kommt von können, ist ein deutsches Sprichwort das nicht nur die Wortherkunft gut zu illustrieren vermag sondern auch schnell zum Kern der Sache vordringt. Nicht jeder kann alles und daher sind die künstlerischen Ambitionen von Jedem Einzelnem beschränkt. Ich halte es daher für vollkommen irreführend wenn man behauptet alles sei Kunst. Ein Künstler der nichts kann ist daher auch undenkbar. Der Künstler muss sein können also durch eine einzigartige Tat beweisen. Die Einzigartigkeit des entstandenen Objekts reicht im Umkehrschluss aber nicht um Kunst zu sein, denn Kunst muss eine Leistung hohen Grades beinhalten; siehe können (Ein interessanter philosophischer Gedanke in diesen Zusammenhang ist das Plagiat, das besser ist als das Orginal).

Ein schwieriges Thema allemal. Und mir fällt noch soviel dazu ein, aber für heute soll´s das erstmal gewesen sein.

16.04.2008

William Kentridge

Heute kam mir ein Videokünstler unter, der durch seiner besondere Art Animationsfilme zu gestalten auffällt. Normalerweise wird eine Bewegung in einem puristischen Trickfilm durch das schnelle aneinander fügen von Bildern erreicht, die sich in dem zu bewegenden Objekt infinitesimal unterscheiden, wobei jedes Bild neu gezeichnet wird. Er aber nimmt stets die gleiche Bleistiftzeichnung, und verändert nach dem Festhalten des Bildes das zu animierende Detail durch Radieren und Neuzeichnen. Dabei bleibt durch unvollständiges Radieren eine Spur der Vorgängerzeichnung-en zurück, wodurch das Bild natürlich eine Geschichte enthält. Dies erweckt in mir einen gewissen, auch mystischen Reiz, der mir den Film als besonders erscheinen lässt. Aber seht selbst.

12.04.2008

What means LINKS?


... ich weiß es nicht. Eines ist sicher: Zwischen Washington und Hanoi liegen viele Kilometer und Joschka Fischer war auch mal dünner.

Unwetter sind nur für mich

Sturm, Regen, Blitz und Donner. Ich liebe Gewitter, vor allem in der Nacht. Es zeigt den Menschen seine wahre Größe auf dieser Welt.

Jedes Mal wenn draußen ein Gewitter tobt, dann macht sich so ein Gefühl in mir bereit dass ich vor Jubel schreien könnte. Der Regen spült allen Schmutz davon, der Blitz erhellt für einen Augenblick selbst den dunkelsten Winkel, der Donner übertönt jeden Menschen und der Sturm bläst alle anderen Gedanken davon. Ein Gefühl irgendwo zwischen Ehrfurcht und Faszination. Man fühlt sich überrollt von der Größe der Wolken und dennoch irgendwie überlegen, denn falls nötig findet sich immer ein Unterschlupf. Heute ist es wieder mal so weit. Es gewittert.

Schon als Kind war ich ganz angetan von diesem Naturereignis. Ich kann mich noch erinnern dass meine Mutter nachts ins Zimmer kam und so etwas sagte wie „du brauchst keine Angst zu haben.“ Sie fand allerdings keinen verängstigten Jungen, sondern ein euphorisches Kind das am Fenster saß und alles genau beobachtete. Diese Passion hat sich bis heute erhalten. Mit der Zeit habe ich einige Gewitter erlebt, doch eines ist mir besonders in Erinnerung geblieben.

Es war der Tag nach Johannes seiner Beerdigung. Den ganzen Tag über war es schwül und jeder merkte dass da etwas am Himmel heraufzog. Zum Abend hin kam das Donnergrollen, welches sich immer mehr verdichtete und den Himmel regelrecht zerriss. Aus Nordwesten näherte sich langsam aber beständig die Gewitterfront mit pechschwarzen Wolken. Ich war bei Christi mit Georg F. und Kai als der Sturm begann, die Bäume ächzten unter der Windlast und alles was nicht Niet und Nagel fest war wurde dahingerafft. Nur Georg F. konnte meine Leidenschaft teilen und wir beschworen förmlich alle Geister der Welt dass sie uns ein Spektakel ungekannten Ausmaßes bieten sollen. Die dunklen Wolken brachten derart viele Blitze hervor, dass man wie unter einem riesigen Stethoskop stand. Noch standen wir im freien. Mit dem eintretenden Regen tauschten wir allerdings diesen Blickwinkel gegen die warme Stube. Ein absolut einmaliges Ereignis und das fühlten wir.

10.04.2008

Abgrund zur Lust

Nachdem vor einiger Zeit dieser Post ominöser Weise im Blog auftauchte, warteten alle gespannt ob der Reise der zwei Chemnitzer in den ortsnahen Sexshop. Heute war es soweit: Der Michau und der Georg (also wir) besuchten erwartungsvoll und frohen Mutes den Beate Uhse Shop in Chemnitz. Ein Erlebnisbericht:

Wir trafen uns also vor dem besagten Etablissement, rauchten noch eine und begaben uns in die Niederungen des Kapitalismus. Das Foyer wartete mit ein paar richtig heißen Plakaten und reduzierten Porno-VHS' auf. Wir konnten nicht widerstehen und studierten die Cover ausgiebig. Wir kicherten wie kleine Schulmädels und blieben vollkommen nüchtern und bei der Sache. Im Verkaufsraum (gute 200m²) angekommen, begrüßten uns die erheiternden Scherzartikel. Da waren Penisformen für Kuchen und Spiegeleier, auch Pantoffeln mit Plüschbrüsten und Gesellschaftsspiele durften nicht fehlen. Schließlich kam die Verkäuferin und fragte uns:
"Kann ich euch weiter helfen?"
"Nein, wir wollen nur schauen".

Das reichhaltige Sortiment ließ keine Wünsche offen. Ein Paar Highlights: Ein Riesendildo (1m geballtes Silikon), der Georg die Kinnlade herabfallen ließ. Mehrere supereffiziente Vakuumpumpen, bei deren Anblick sich gewisse Kaufüberlegungen in Michaus Gesicht vermutbar machten, genau wie bei den heavy Eisen-Penisringen (ca. Handringgröße). Und Geschichte, wie sie wirklich war: "Aladins Rückkehr", "Caligula und Drusillia" oder "Heidi1", alles auf DVD. Auch ein paar richtige Ekelpornos waren am Start, auf die aber hier nicht näher eingegangen wird.

Natürlich befanden wir uns nicht allein in dem Laden, ob die Videokabine besetzt war, wissen wir nicht. Die sichtbare Klientel jedenfalls lässt sich wie folgend charakterisieren: männlich, über 50, mutmaßlich alleinstehend, mit Herkunftsmilieu Prekariat und Stammkunde, denn die nette Verkäuferin kannte alle beim Namen. Nach dem Rundgang hatte Michau noch ein paar Fragen, die uns der Chef beantworten sollte. Dieser trug schwarze, enge Lederhosen und einen züchtigen Schnauzer, was ihn aussehen ließ, als ob er selber oft und gerne Partys veranstaltet. So fragte denn nun der wissbegierige Michau, während der schüchterne Georg Zettel und Stift auspackte und sich bereit machte, Aufsehen erregende Neuigkeiten aus dem Sexbusiness aufzuschreiben:
"Wir möchten einen Bericht für das Internet schreiben, könnten sie uns einige Fragen beantworten?"
"Ja, wenn's schnell geht"
"Wie viel Angestellte arbeiten hier?"
"Das darf ich ihnen nicht sagen."
"Schade"
"Wenn sie solche Fragen haben, dann wenden sie sich an unsere Pressestelle." --> hier

Anschließend verließen wir diese Grotte der Lust, mit dem Gefühl, nicht viel Neues gesehen zu haben und alle unsere Erwartungen erfüllt zu wissen. Wiederkommen werden wir sicherlich nicht.

Posted by Michau + Georg.

06.04.2008

pack die Tanzschuhe ein

da wird der Hund in der Pfanne verrückt!!! FANFARE CIOCARLIA kommen am 30. April nach Chemnitz. da kommt einiges auf uns zugerollt.



Meine Fresse ich weis wirklich nicht was ich da noch sagen soll. die schnellste Blechblaskapelle der Welt, wie sie sich selber nennen, rasseln mit bis zu 200 beats pro minute direkt ins Chemnitzer WELTECHO und verwandeln die Tanzfläche in ein Tollhaus. da kann jeder mal so richtig die Sau raus lassen und alle gesellschaftlichen Schichten fallen sich in die Arme, weinen Freudentränen und vergessen für einen Abend Sitte und Norm, Geldmangel und Wohlstandsbauch, politische Gesinnung und ethnische Herkunft. Diese Zigeunertruppe ist der wohl besste Kulturexport aus Rumänien und hat schon dutzende internationale Preise gewonnen. ein echtes Hihglight im sonst so beschaulichen Chemnitz. Ich rate jedem am diesem Tag nach Chemnitz zukommen und sich selbst von Virtuosität und Rhytmen voller Leben und Leidenschaft verzaubern zu lassen. daher lade ich alle interesierten am 30. April nach Chemnitz ein.

Jeder der sich dieses Spektakel entgehen lässt, wird es nicht weniger als den Rest seines Lebens bereuen.

Studio Ghibli

Nachdem ich am Donnerstag mit dem Michau einmal mehr in den Genuss eines Anime-Filmes aus dem Hause Ghibli kommen durfte, hier ein kleines Special.


Das japanische Studio um den Zeichner und Regisseur Hayao Miyazaki wurde 1985 gegründet. Neben Hayao Miyazaki sind heute vor allem Isao Takahata (Mibegründer von Serien wie "Heidi") und Miyazakis Sohn Gorō Miyazaki verantwortlich für den großen Erfolg. So sprengen die Ghibli-Filme regelmäßig japanische Kinokassen und sind auch in Europa überdurchschnittlich erfolgreich. Besonders bewerkenswert ist der stets fantasievolle, an "Heidi"-filme erinnernde, farbenfrohe Stil, es wird weitgehend auf Computeranimationen verzichtet und im Gegensatz zu Disney oder anderen Trickfilmstudios besonders inhaltlich vollkommen Besseres geboten. Die Geschichten bestechen durch unglaubliche Tiefe, sind wohl für Kinder genauso interessant und sehenswert wie für Erwachsene und ihr Anspruch fängt beim Staunen erst an. In fast jedem Film findet sich ein Verweis (bzw. dreht sich die gesamte Geschichte darum) auf den Zusammenhang und die eindeutig und bewusste Vermengung von Gut und Böse, Natur und Mensch, Fantasie und Wirklichkeit. Alles in allem ist es vor allem das zutiefst lebensbejahende Element der Filme, welches fasziniert und in Verbindung mit dem kindlichen Gemüt und der japanischen Perspektive ein Eintauchen und Abgleiten in wahre Wunderwelten ermöglicht.



Eine Auswahl:



Chihiros Reise ins Zauberland (2001):
Mein erster Film des Studios, gleichzeitig derjenige, der mich am nachhaltigsten fesselte und den ich nach wie vor zu einem der besten je von mir gesehenen Filme zähle. Es geht um ein kleines Mädchen, welches von ihren Eltern getrennt sich in einer spektakulär inszenierten Wunderwelt wiederfindet, mit Zauberei und Fabelwesen und Drachen und Hexen und verrückten Kreaturen und 'ner ganzen Menge mehr. Chihiro lernt bei ihrer nicht ganz freiwilligen Arbeit im Wellnesscenter der Hexe Yubada so einiges über eben diese Welt und macht sich anschließend auf den Weg, ihren Freund, den Drachen Haku und außerdem ihre in Schweine verwandelten Eltern zu befreien.
Ein Film voller schöner Bilder und Charaktere, die allen gängigen Klischees eins mit der Pfanne geben und durch Echtheit überzeugen. Absolut sehenswert.



Die letzten Glühwürmchen (1988):
Sicherlich einer der traurigsten Filme dieser Welt. Es geht um den Krieg und nicht weniger. Transportiert wird aber vor allem Liebe und Trauer um das Leben, mit Hass hat Miyazaki sowieso wenig am Hut. Beeindruckt war ich besonders von der großen Offenheit der Bilder, die kein Brett vor dem Kopf wollen. Hinschauen also unbedingt.


Prinzessi Mononoke (1997):
Prinzessin Mononoke behandelt wie kein zweiter Film des Studios den Dualismus von Natur und Technik und geht besonders einfühlsam auf das Streben der Menschen nach Mehr und die durch denselben vergewaltigte Natur (der Wald) ein. Dabei vermeidet der Film klare Positionierungen, die einzige ist ganz im ostasiatischen Wertekontext zu sehen und beschreibt den Zusammenhang von allem. So haben auch der Wald und seine Bewohner ihre schlechten Seiten, während auch jeder noch so dreiste Bösewicht geliebt werden kann. Ein wunderbarer Ökofilm ohne wirklich Öko sein zu müssen.

Das wandelnde Schloss (2004):
Die Geschichte dieses Films dreht sich um eine arme Hutmacherin und einen mystischen Prinzen und ein laufendes Schloss und überhaupt um 'ne ganze Menge Magie und Zauberei. Haupthandlungsstrang ist der Weg der durch einen Fluch um viele Jahre gealterten Hutmacherin ihr Leben zurück zu erlangen, nebenbei erfährt man einiges über den Krieg und die putzigen Nebenfiguren wie die hüpfende Vogelscheuche oder das verhexte Feuer machen den Film unglaublich lebendig (hier gibt's 'ne lesenswerte Kritik).


Mein Nachbar Totoro (1988):
Ein schon fast wahnwitzig putziger Film. Einfach alles, von der ersten bis zur letzten Minute, ist niedlich und vereinnahmt durch Unverbrauchtheit, Charme und Liebe. Ohne Vergleich ist für mich die Darstellung der gezeichneten Freudenemotionen, schon der Anblick des Grinsens vom dicken Totoro oder der Hauptfigur lässt viel Freude in Herz des geneigten Zuschauers. Balsam für die Seele und Humor mal ohne Ironie.


Die Chroniken von Erdsee (2006):
Ein etwas anderer Ghiblifilm. Hier spielt die Handlung vollständig in einer Fantasywelt, die Charaktere sind etwas schärfer getrennt, ein wenig kommt der Eindruck auf, sich in einer moralisch in Gut und Böse (wörtlich) geteilten Welt zu befinden, bis am Ende alles in einem actiongeladenen Endkampf mutiert und mittels ultrakitschigem Ende wieder alle Befürchtungen zerstreut werden. Mehr Fantasy und mehr Handlung, aber keinesfalls weniger sehenswert, einzig das unschuldige Element der anderen Filme fehlt ein bisschen.

Soviel nun ersteinmal zu einem für mich absolut zu empfehlenden Studio, um es mit den Worten Totoros zu sagen:

04.04.2008

mensch müller- meier- schulze

ich habe heut morgen ein feature auf d-radio gehört, das meinem sinn nach abwechslungsreicher kurzweil perfekt entsprach. der aufhänger ist der nachname "müller", zu dem ich, aus gründen, die hier nicht nähere erläuterung finden sollen, eine gewisse verbindung habe. nach aussage der redakteure bildet die gruppe der müllersons einen querschnitt der deutschen gesellschaft (ich würde sagen, dieser name ist einfach eher ein sammelbegriff, denn ein name). ein variabler teil dieser 'schnittmenge' wird nun wöchentlich zu einem bestimmten thema via telefon befragt. das ergebnis ist jeden freitag 8.45 uhr auf d-radio zu hören, oder im internet (link:http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/dkulturpodcast/757533/) als mp3 zu finden.

03.04.2008


Wie ihr dank Medien (Video)sicher alle mitbekommen habt, hat man heute den Chinesischen Menschenrechtsverfechter und Regimekritiker Hu Jia zu dreieinhalb jähriger Haftstrafe verurteilt aufgrund bloßer Meinungsäußerungen. Schon krass dass man in China öffentlich nicht sagen darf was man denkt. Krass finde ich auch die Begründung einer Sprecherin der chinesischen Regierung, welche das Urteil mit der Aufrechterhaltung des Rechtsstaates begründet, denn was ist das für ein Land, welches seinen Gesetzen entsprechend nicht urteilt. Wie es aber zu einem Gesetz kommen kann, das unangenehme Meinungsäußerung unter Strafe stellt wurde nicht erwähnt, obwohl dies den brisanteren Sachverhalt darstellt.

Da dies nur einer von mehreren fragwürdigen Fällen hinsichtlich der Menschenrechte ist, wird ja auch über ein Olympiaboykott debattiert, denn man möchte sich nicht an Spielen beteiligen, die ein einem Land wie diesem unter den Umständen die Vorteile von Olympia zugute kommen lassen. Man merke, dass nicht darüber geredet wird, ob Olympia überhaupt in China stattfindet. Hat wohl wirtschaftliche Gründe, im Ausfall milliardenhoher Sponsorengelder. Der Boykott scheint aufgrund von sportlichen Motiven eher Aussichtslos. Also wird man wohl tatenlos zusehen müssen, wie die Spiele in Peking stattfinden.
Falsch! tatenlos ja, aber nicht zusehen. Denn folgernd aus dieser Betrachtung bleibt nur noch eigenverantwortliches Handeln übrig um für Menschenrechte in China und gegen Olympia ein Zeichen zu setzten - ein Olympiaboykott vorm Fernseher und übrigen Medien.
Für Foule das Mittel der Wahl zur Meinungsäußerung.

"Auskunftsrecht gegenüber unbeteiligten Dritten"

Neulich stolperte ich dank des amokalaufenden Innenministeriums, das massiven Druck
auf den Chaos Computer Club ausübt über diese Nachricht: Darin wird aufgefordert gegen die biometrische Datenerfassung vorzugehen in dem man sich Innenministers Fingerabdruck zulegt und mal herzlich shoppen geht ... *gelungen*

Aber im Zuge diese Themas hörte ich von einem neuen Gesetzesentwurf, der mir die Socken auszog: Das Auskunftsrecht gegenüber unbeteiligten Dritten. Kurz zusammengefaßt: Herr K zieht nach Herzenslust aus dem Netz: vorher, Publisher P reicht Anzeige gegen Unbekannt ein und ein Richter prüft die Herausgabe der persönlichen Daten durch den Provider. Der Entwurf sieht nun vor den Provider zur Herausgabe der persönlichen Verbindungsdaten zu verpflichten, aber seht selbst was der asoz**** Staat so plant

staun' ich da mir wunderts' doch

Wenn der Clemens mal wieder Amok läuft mit Tastatur und Farbpalette...

Also für Veränderung bin ich schon, nicht generell aber doch auch manchmal und immerhin recht oft. Blau ist nun dann allerdings eine ganz und gar verwirrende Farbe, für meine Äugeleins, und auch sonst fand ich das Design von vor der ästhetischen Revolution herausragend. Daher schlage ich hiermit dem Clemens frech und voller Inbrunst einmal vor, das ganze sich noch mal zu durchdenkerln, zumindest so ich nicht der einzige bin, der hier dazu, und möglicherweise, seinen Senf in Sachen "grün war doch besser" abgibt.

ein Fazit

ich möchte jetzt mal die Gelegenheit nutzen und ein kleines Fazit des ersten baroqueöverkill-mixes zu ziehen, natürlich auch um das Selbe den anderen Teilnehmern zu ermöglichen.

der erste Versuch eines Mixes der im freundschaftlichem Umfeld unseres internet-blogs entstant, hat experimentellen Charakter mit Überraschungseffekt. Für mich persönlich war es eine neue Erfahrung am PC zu sitzen und einen Beitrag zu schneiden oder besser gesagt zu schnipseln. da ich diese Art der akkustischen Kreativität noch nicht kannte bin ich mit meinen Beitrag auch etwas unzufrieden. trotzdem hatte ich meinen Spass und bin für die nächste Runde bereit.
im gesammten ist der Mix in sich geschloßen und jeder hat versucht den Thema auf seine Art und Weise zu begegnen, daher ein Lob für alle Beteiligten. der Charakter des Mixes ähnelt dem einer Collage a la cassetteboy und ist daher nur mit einem Mindestmaß an Aufmerksamkeit zu geniesen. darin liegt eine Schwäche, die zweifelsfrei auch dem Thema "der asoziale Staat" innewohnt.

Es stellt sich nun die Frage welche Erwartungen jeder Einzelne an diesen Mix stellt.
ich würde mich freuen bei zukünftigen Versuchen eine weiniger über-/aufge-ladene Athmosphäre vorzufinden. damit meine ich die Möglichkeit den entschandenen Mix auch außerhalb unseres Kreises zu präsentieren oder ihn einfach im Hintergrund laufen zu lassen. ein weiterer Punkt, der Schnittmengen mit den ersten hat, ist die geringe Länge des Mixes. dafür würde es wohl reichen den Richtwert von 3min auf 5-7min zu erhöhen. Um dem ganzen einen eher kollektiven Charakter einzuhauchen ist es auch denkbar die einzelnen Beiträge wieder zu zerschneiden und neu zusammenzusetzen. damit würde das ganze mehr als eine Summe von Einzelarbeiten sein. ist aber auch nur eine Idee, auf die das Wort "verwursten" passt.