Shake your Style.

03.05.2009

Uns geht's doch gut!

In Anlehnung an meinen letzten Post „Vom Opiumbrot bis zur Nadel“

Ein nicht ganz so offensichtlicher Aspekt von Abhängigkeit ist die chronische Behandlung von Krankheiten die in manchen Ländern der Welt niemand kennt.

Nur mal als Beispiel:
Bluthochdruck, welcher mittlerweile als häufigster Symptom- und Risikofaktor der Industrienationen gilt und aufgrund der Gefahr von Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes… als Behandlungsbedürftig eingestuft wird, stellt gar keine eigentliche Krankheit dar. Neben Bequemheit, Uneinsichtigkeit und dem Einfluss der Gesellschaft, Lebensmittelindustrie, etc. wird die Bevölkerung davon abgehalten, dass 1. Maßnahmen wie Gewichtsreduktion, Bewegung, Einstellung des Rauchens, Stressabbau… den Körper zurück ins Gleichgewicht bringen.
Hej und an Medikamente gewöhnt sich der Körper doch schnell. Vom Absetzen brauchen wir doch erstmal nicht sprechen.

Gefolgt von unserem eigenem Empfinden drängt der Mensch sich eine Lebensweise auf, die nicht seiner ursprünglichen Natur entspricht, angefangen von Kinderüberraschung bis zu schnellen Autos und dem hohen Leistungsdruck im Arbeitsbereich, der in seltenen Fällen psych. und phys. Ausgleich birgt. Evolutionär gesehen bleibt keine Zeit um sich anpassen zu können und geleitet von diesen Richtlinien und dem Gedanken „mein Lebensstandard steigt ja!“ geht, vielleicht nicht offensichtlich aber genauer betrachtet schon, der Lebensstandard Stück für Stück verloren.
Wenn dann die Zuckerwerte hochschnellen und der Blutdruck auf 180 ist, ist doch die bessere Option mit Tabletten anzufangen um den Standard zu erhalten und nicht dummerweise mit dem Fahrrad bei unter 10°C auf Arbeit zu fahren. Die 2,3 Nebenwirkungen sind schon irgendwie aushaltbar und außerdem gibt’s ja zur Not dagegen auch noch was.

Hej und jetzt ist der Arzt und die Pharmaindustrie dran, die wollen doch auch verdienen und die nächsten 40 Jahre früh und morgens eine Tablette mit der fantastischen Aussicht „da kommen sicher noch mehr dazu“ lassen hoffen…
Sieht für unsere Industrieriesen gut aus, wenn die Pharmaindustrie mit den Kapselstecken beginnt, machen Ferrero und Schindler-Aufzüge gerne weiter, damit die Produktion niemals stoppt. Immer getreu dem Motto „Wir wollen doch nur ihr Bestes.“
…und manchmal bürgen sie sogar extra mit ihrem Namen…

2 Kommentare:

georg hat gesagt…

"Man braucht schon viel Phantasie, um unsere Idiotie jetzt noch leugnen zu können" (Audio88)

christin hat gesagt…

was ich in der letzten zeit beobachte, sind zwei strömungen/tendenzen in unserer gesellschaft:
1. die ultrabequemen, meist übergewichtigen, oft kranken, behäbigen- von gilbert sehr genau beschrieben.
(sie sind quasi mein aktueller täglicher gedankenanstoß- da durchschnittspatienten in einer inneren klinik)
2. die extremsportler- alles fit, immer in bewegung, natürlich gesund ernährt und immer alles wellness (nachhaltig versteht sich).

ich finde beide gruppen nicht gesund und sträube mich, zu einer der beiden dazuzugehören.
dabei stell ich mir nur die frage:
wie sollte sie aussehen, die lebenswerte gesellschaft?