Shake your Style.

05.03.2010

"erscht wors marx, dann wors murks"

Ende Jenner, wie die österreichischen EU- Mitbürger so schön zu sagen pflegen, begab es sich, das sich meine Bildhauerklasse und ich, wir uns, könnte man sagen, ins Nachbarland Östereich begaben. ......Ich hör grad Ratatat, das lenkt ein wenig ab beim Schreiben.
Vielleicht sollte ich’s ausmachen, wobei dies schade um die schöne Musik wär. Nun ja, is
nie einfach manchmal. Ich wart einfach bis es alle is...... Auf jeden Fall sind wir genauer gesagt nach Seefeld, den Langlauf- touri-ort, mag ihn jemand kennen oder nicht, dies spielt für den weiteren Verlauf der Ausführung keine Rolle, genauer gesagt nach Leutasch, einen Rentnertouri-Ort neben dem Langlauftouri-Ort, gefahren. Um was dort zu tun?
Wer weiß das schon...
Ich zufällig: Des Schneeskulpturenbauens, oder –schöpfens oder wie immer man es nennen mag wegen. Man spricht hier von einem Kost-und Logieauftrag, da wir kostenfrei in Hotels wohnten und aßen und diesen Instituten, im Gegenzug könnte man sagen, ein Schneegebilde vor bewohntes Objekt schufen, bzw. abtrugen, man spricht hier und im allgemeinen von einer Skulptur, da Material abgetragen wird, sei es Holz, Stein, oder aber besagter Schnee. Gegensätzlich verhält es sich beim Begriff der Plastik. Ich werde jenen Begriff in diesem Falle vermeiden, da eine Plastik sich charakteristisch von einer Skulptur klar durch „auftragende“ Arbeitsweise, namentlich das Auftragen von Ton, Schamotte oder Knete, unterscheidet. Natürlich bestehen auch fließende Übergänge, ferner ist jedes Ding diesem fließenden Übergang unterworfen. Doch dies ist Teil einer alleinstehenden Betrachtung phliosophischer Art.
Das Fertigen von Schneeskulpturen ist in Seefeld und Umgebung nicht im Geringsten ein einmaliges Ereignis, sondern erfreut sich einer langjährigen Tradition.
Um die Arbeitsweise näher zu beleuchten bedarf es gewisser Vorkenntnisse. Schnee besteht
Zu einem ganz überwältigenden Teil aus Schneeflocken. Schneeflocken, das sind gefrorene
Eiskristalle in ihrem äußeren vielfältigster Natur. In unserem Falle waren die Schneeflocken
zu einem Cubus der Maße 2,50m auf 2,50m auf 2,50 m aufgehäuft, will heißen aufgetürmt und, und jener Fakt ist von größter Wichtigkeit –zusammengepresst-. Eine folgliche Zerstörung massenweiser Schneeflocken ist anzunehmen und rein rechtlich nicht auszuschließen. Dies tut hochgradig interessanterweise jedoch rein gar nichts zur Sache.
Die Form des Cubus ergibt sich aus der Stellung der vier Schalungswände aus Metall zueinander. Schalungswände werden üblicherweise im Tiefbau verwendet.

Das Bearbeiten des Blockes nun erfolgte durch stoßweises Abtragen des Materials durch
vornehmlich Spaten und Äxte. Ferner ist es möglich größere Brocken Schnees mit einer Kettensäge vom Block zu lösen. Hierbei sei Vorsicht geboten!
Weitere Arbeitsmittel sind Leiter, Eimer, Meterstab und Farbe. Wenn vorhanden, sei eine Schneereibe zu verwenden.
Vor Beginn wurden durch jeden Schüler Modelle aus Gips hergestellt, zum frei interpretierbaren Thema: Olympische Jugendolympiade. Die Fachlehrerschaft wählte aus allen fünf Modelle aus, welche später ihre Verwirklichung in Schnee finden durften. Die Schöpfer der nichtgekürten Modelle fristeten ihr Dasein in Seefeld als Handlanger und hatten ihre Meister gefunden.


Am Rande bemerkt sei, dass eine jener Sklupturen Schlagzeilen machte, aber lest selbt:

http://tirol.orf.at/stories/421508/
http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Aus-aller-Welt/Artikel,-Junge-von-Schneeskulptur-verschuettet-_arid,2069244_regid,2_puid,2_pageid,4293.html

und selbst in england und autralien:

http://www.mirror.co.uk/news/top-stories/2010/02/09/boy-3-left-in-coma-by-falling-snowman-115875-22028910/
http://www.dailymail.co.uk/news/worldnews/article-1249360/British-toddler-coma-crushed-giant-snowman-skiing-holiday.html

und und und...wen es interessiert, einfach mal schneeskulpturen leutasch eingeben...


Mein Handlanger P.G. und ich orientierten uns am Nüschel aus Chemnitz, mit der Intension, dass Österreich schon lange mal wieder nen Marx nötig hätte und dieser bei der Jugendolympiade den moralischen hintergrund bilde. Dazu sei vermerkt: er war ne wahre „Ossi-bremse“ und die Leute schmückten ihn die 4 Tage mit den allerfeinsten Kommentaren....auch kritische stimmen gab es zwei. ein alter mann ging schnell vorbei und konnte sich den kommentar: schade um die schöne arbeit nicht unterdrücken, und in einer nacht und nebelaktion wurde herrn marx die unterlippe zwischenzeitlich abgepullert.

Doch trotz dessen entstanden fünf famose Arbeiten gänzlich unterschiedlichen Charakters:

Schlittenhunde


























Olympia mit Feuer

















Sumoringer



























Ute und der Schlittschuh



























Porträt eines Skifahrers


























marx vs. reiffeisenbank:





























5 Kommentare:

clem hat gesagt…

sehr cool. saubere arbeit herr kujathsson.

georg hat gesagt…

juhu!

Christoph hat gesagt…

sehr fein! es schneegespenst geht um in europa! kampf dem austria-kapitalismus!

Ändy hat gesagt…

worum handelt's sich eigentlich bei nem bronzeguss, resp. -skulptur. ist das nicht auch eher auftragend?

mattes hat gesagt…

danke für die vielen fanbriefe. ich hab zuhause wäschekörbe voll davon, will aber dennoch versuchen jeden persönlich zu beantworten. so fragte mich ein herr andre zum beispiel was es mit dem bronzeguß auf sich hat in punkto skulptur bzw. plastik. man kann sowohl skulpturen als auch plastiken abformen, meist gießt man jedoch eine aus ton aufgebaute, in wachs abgegossene plastik in bronze. bronze ist also kein "formbares arbitsmaterial" des bildhauers...ich hoffe die antwort kann ihnen genügen.