Shake your Style.

10.04.2008

Abgrund zur Lust

Nachdem vor einiger Zeit dieser Post ominöser Weise im Blog auftauchte, warteten alle gespannt ob der Reise der zwei Chemnitzer in den ortsnahen Sexshop. Heute war es soweit: Der Michau und der Georg (also wir) besuchten erwartungsvoll und frohen Mutes den Beate Uhse Shop in Chemnitz. Ein Erlebnisbericht:

Wir trafen uns also vor dem besagten Etablissement, rauchten noch eine und begaben uns in die Niederungen des Kapitalismus. Das Foyer wartete mit ein paar richtig heißen Plakaten und reduzierten Porno-VHS' auf. Wir konnten nicht widerstehen und studierten die Cover ausgiebig. Wir kicherten wie kleine Schulmädels und blieben vollkommen nüchtern und bei der Sache. Im Verkaufsraum (gute 200m²) angekommen, begrüßten uns die erheiternden Scherzartikel. Da waren Penisformen für Kuchen und Spiegeleier, auch Pantoffeln mit Plüschbrüsten und Gesellschaftsspiele durften nicht fehlen. Schließlich kam die Verkäuferin und fragte uns:
"Kann ich euch weiter helfen?"
"Nein, wir wollen nur schauen".

Das reichhaltige Sortiment ließ keine Wünsche offen. Ein Paar Highlights: Ein Riesendildo (1m geballtes Silikon), der Georg die Kinnlade herabfallen ließ. Mehrere supereffiziente Vakuumpumpen, bei deren Anblick sich gewisse Kaufüberlegungen in Michaus Gesicht vermutbar machten, genau wie bei den heavy Eisen-Penisringen (ca. Handringgröße). Und Geschichte, wie sie wirklich war: "Aladins Rückkehr", "Caligula und Drusillia" oder "Heidi1", alles auf DVD. Auch ein paar richtige Ekelpornos waren am Start, auf die aber hier nicht näher eingegangen wird.

Natürlich befanden wir uns nicht allein in dem Laden, ob die Videokabine besetzt war, wissen wir nicht. Die sichtbare Klientel jedenfalls lässt sich wie folgend charakterisieren: männlich, über 50, mutmaßlich alleinstehend, mit Herkunftsmilieu Prekariat und Stammkunde, denn die nette Verkäuferin kannte alle beim Namen. Nach dem Rundgang hatte Michau noch ein paar Fragen, die uns der Chef beantworten sollte. Dieser trug schwarze, enge Lederhosen und einen züchtigen Schnauzer, was ihn aussehen ließ, als ob er selber oft und gerne Partys veranstaltet. So fragte denn nun der wissbegierige Michau, während der schüchterne Georg Zettel und Stift auspackte und sich bereit machte, Aufsehen erregende Neuigkeiten aus dem Sexbusiness aufzuschreiben:
"Wir möchten einen Bericht für das Internet schreiben, könnten sie uns einige Fragen beantworten?"
"Ja, wenn's schnell geht"
"Wie viel Angestellte arbeiten hier?"
"Das darf ich ihnen nicht sagen."
"Schade"
"Wenn sie solche Fragen haben, dann wenden sie sich an unsere Pressestelle." --> hier

Anschließend verließen wir diese Grotte der Lust, mit dem Gefühl, nicht viel Neues gesehen zu haben und alle unsere Erwartungen erfüllt zu wissen. Wiederkommen werden wir sicherlich nicht.

Posted by Michau + Georg.

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