Shake your Style.

30.04.2008

arbeitsunfall

ich schreib das folgende, von mir selbst erlebte, hier in den blog, weil es an klischee fast nicht mehr zu überbieten ist:
ich habe gestern schmerzlich erfahren müssen, was es heißt, auf dem amt einen arbeitsunfall zu haben. wie vielleicht der ein oder andere weiß, arbeite ich seit november im umweltfachamt bautzen. da mein vertrag bald endet, hatte ich mir gestern mal vorgenommen, die in der zeit angefallenen akten und stellungnahmen und den ganzen krams, der sich auf meinem schreibtisch stapelte, ordnungsgemäß in die dafür vorgesehenen aktenschränke einzuordnen. diese sehen etwa so aus, wie auf dem bild (nur damit ihr eine vorstellung habt)






in meinem büro habe ich also zwei solcher aktenschränke mit aktendoppelreihe und jeweils 3 schubläden. beide schränke sind etwa so hoch wie ich, nur dass drauf auch noch ne menge ordner und zwei A0-große übelschwere kartons gelagert wurden. zum einsortieren meiner unterlagen hatte ich je zwei schubladen aufgezogen. nach etwa fünf minuten passierte es dann: als ich gerade eine akte einsortierte, kippte der eine schrank knapp an mir vorbei nach vorn und kurz darauf folgte der andere, den ich mit meiner schulter unfreiwilligerweise auffing. die ordner und kartons, die sich noch kurz zuvor auf den schränken befanden, segelten über meinen kopf hinweg. es krachte und polterte. ich hing dann so blöd da mit dem einen schrank, der schräg auf meiner schulter lag und mich zu boden zu drücken drohte. dabei sind alle schubladen durch die schätzungsweise 3tonnenschwere last der akten und aufgrund der schräglage aufgegangen und hingen mir von hinten in den kniekehlen und im rücken. ich wusste genau, dass es absolut zwecklos ist, um hilfe zu rufen, denn das gebäude ist alt und hat sehr dicke wände. also so hab ich nur leise vor mich hingeflucht und dabei versucht, den schrank mit der aufwendung all meiner kräfte wieder aufzurichten. es war zwecklos. als mir das dann klar wurde, war die schwierigkeit, den schrank so auf den boden sinken zu lassen, ohne mich zu begraben. ich hab´s geschafft.
so um das ganze mal abzukürzen: in meinem zimmer sah es dann aus, als hätte eine rockband gewütet. ich bin dann gleich noch zum chirurg - knochen sind ganz geblieben. zu erwarten hab ich allerdings ein dickes hämatom am oberarm. man sieht´s jetzt schon. und ja: es tut weh! nach einem tag kopfschmerzen und herzklopfen geht´s bis auf den arm wieder ganz gut. heute war ich krank geschrieben und alle kollegen haben sich ganz rührend um mich gekümmert gestern (vielleicht auch ein wenig aus schlechtem gewissen). und noch so nebenbei: den arbeitsschutz haben wir direkt im haus. doch der hat ganz offensichtlich total versagt. denn die schränke waren nicht in der wand fixiert und haben außerdem ganz offensichtlich nicht den anforderungen, die man an sie stellt, stand gehalten. beide schränke sind jetzt kleinholz. beweisfotos wurden geschossen.

das passiert also, wenn ich mal aufräumen will. also auf den arbeitsschutz!

2 Kommentare:

Ändy hat gesagt…

Mein uneingeschränkte Hochachtung für deine Profesionalität. Ich finde man ist in seinem Beruf erst dann richtig angekommen, wenn man einen Arbeitsunfall auf dem Kerbholz hat. Denn dann wir die Arbeit wirklich zu einem Teil von dir.

mattes hat gesagt…

hach, die antje.
ich kann`s mir bildlich vorstellen.
naja, aber bekanntlich h�rtet ja ab, was nicht umbringt!
obwohl das schwer nach sabotage riecht...