Shake your Style.

19.11.2008

right into da'Brain

Das ist nicht der bei Michał angekündigte Post zum Denken. Das ist lediglich Science-fiction.

Es wird Vorgestellt eine neue Idee zur Funktionsweise des Gehirns:

Die biologische Essenz des Hirns bilden untereinander verknüpfte Nervenzellen. Diese sind aufgrund der leitenden Fähigkeit von Flüssigkeiten sowie mittels biochemischer Prozesse in der Lage elektrische Signale zu führen als auch untereinander zu übertragen. In Anlehnung an einen Schaltkreis, der durch Betätigung von Schaltern Lämpchen zum leuchten bringt, kann man Parallelen zur Funktionsweise des Gehirns ziehen. Indem die Untereinheit der Zelle durch ihre Fähigkeiten in einer aus den Zellen aufgebauten Struktur, einem Geflecht aus Kabeln gleich, Signale von einem Punkt zum Anderen übermittelt, somit einfachste Kausalbeziehungen in einem komplexen Netzwerk herstellt, ist es möglich von Ereignissen mit Auslöser zu reden. In der Komplexität der Verknüpfungen mit den ihr innewohnenden Freiheiten, könnte man den Schlüssel zum Verständnis neurologischer Prozesse vermuten. Zu finden sind Verknüpfungsschema die man Bestimmten Ereignissen im Hirn zuordnen kann. Die Frage ist ob die Prinzipien in der komplexen Ebene der Verknüpfungen bereits dazu ausreichen die Prozesse des Hirns zu erklären.

Man löse sich von dieser sehr einleuchtenden Vorstellung der Nervenzelle als lediglich den Übermittler von Stromimpulsen, und denke sich die Nervenzelle, besser eine Vielzahl davon, als Realisierung einer Spule. Einer Spule ist es zu eigen, sobald mit nicht konstantem elektrischen Strom durchflossen, ein Feld zu induzieren. Diese Eigenschaft komme nun auch einer Gemeinschaft von Nervenzellen zu, und es sei postuliert: Erklärungen für die Tätigkeiten des Gehirns, insbesondere des Zusammenhangs von Ereignissen, sind in einem von den Zellen erzeugten elektromagnetischen Feld zu suchen.

Ansprache zur Verantwortung der fortschreitenden Menschheit:

Wertes Hörerkollektiv,

bevor ich konkret auf die zu offenbarende Entdeckung zu sprechen komme, seien mir einige Vorbemerkungen gestattet. Das hier heute vorzustellende ist in hohem Maße dazu geeignet die würdevolle Existenz des Menschen zu gefährden und stellt deshalb weitreichende Anforderungen an die Art des Umgangs mit derartigen Entdeckungen. Das Konzept sagt eine ausgesprochen nicht gegen fremdes Einwirken geschützte Funktionsweise des Gehirns voraus. In Zukunft wird es mit Hilfe des neuen Verständnisses, entsprechende Bemühungen vorausgesetzt, möglich sein nicht nur die Gedanken eines Menschen ohne sein Wissen zu lesen, sondern gar diese zu Stören und zu beeinflussen. Eine Gruppe könnte einer anderen ihren Willen aufzwingen, auf Handlungsweisen könnte eingewirkt werden, Informationen gewonnen werden, die das Recht auf Selbstbestimmung, insbesondere der Erscheinung, des Einzelnen verletzen. Selbst der Einsatz als Waffen bei kriegerischen Auseinandersetzungen ist denkbar.
Wir sollten uns deshalb im klaren darüber sein wie wir diese Neuheit handhaben wollen. Wollen wir in diesem Fall über das wissenschaftliche Ideal, die Welt zu verstehen, hinaus gehen. Wollen wir das Wissen in der Praxis Anwenden, Apparate bauen, die Funktionsweisen des Gehirns beherrschen, auf sie Einfluss nehmen, Apparate, die Prozesse des Hirns verbildlichen können. Wollen wir überhaupt in diesem Punkt die Welt in wissenschaftlichen Theorien erklären. Denn zu derer experimenteller Verifikation werden Instrumente benötigt, die das Medium in dem sich die untersuchten Prozesse abspielen nachweisen und lesen können. Die Instrumente und Anwendungen bilden nämlich zugleich das Fundament der zahlreichen Bedrohungen die von dieser Entdeckung ausgehen.
Es ist also zu entscheiden ob der Mensch zur jetzigen Zeit mit dem ihm jetzt gegebenen Wissen umgehen kann oder ob er vor Unheil durch seine eigene Hand geschützt werden muss...

Dialog eines Liebespaares:

"Wäre das nicht schön, wenn wir uns im Geist verbindet könnten und bereits in Gedanken miteinander wären?"
"Wir würden weniger Wörter brauchen und ich würde mehr denn je wissen wie du fühlst."
"Und wären einig auf der intimsten Ebene die es gibt. Ich würde sie gern mit dir teilen."
"Ich mit dir auch."

5 Kommentare:

clem hat gesagt…

Einfach schön geschrieben, weiter so Andrey (!)

Ich vermute, Gedankenkontrolle ist prinzipiell unmöglich.

Ich kenne keine sinnvolle Verknüpfung zwischen irgendeiner formalen Sprache und einer natürlichen Sprache. Wenn ich davon ausgehe dass mein Gehirn in einer natürlichen Sprache denkt, ist es also zur Zeit unmöglich, eine Verbindung zur formal aufgebauten Elektrodynamik und damit zur Bedeutung meiner Gedanken zu entwickeln. Damit ich es nicht vergesse schreibe ich in mein Notizbuch
"Meine Gedanken sind nicht binarisierbar und nicht diskretisierbar. Sie sind ein Wald voller Zauber" und hoffe dass ich recht habe.

christin hat gesagt…

hi ändy.
das ist ein sehr schöner text- wissenschaftliche theorie in einer geschichte 'versteckt'... gut gelungen!
ich hoffe sehr, dass clemens mit seinem letzten satz recht behält. die vorstellung nicht mehr 'herr' meiner gedanken zu sein, finde ich gruselig. es bedarf einiger anstrengung seine gedanken zu verstehen und das denken weiterzuentwickeln. wäre der ursprung dieses prozesses veräußerbar, stellte dies meines erachtens das Selbst in frage.
zum liebespaar muss ich sagen, dass für mich dieser dialog und gedankenansatz unheimlich ist. entwickelt sich das gefühl von liebe nicht erst durch annäherung; durch den reiz den anderen verstehen zu wollen, aber nie 100%-ig zu wissen, was er denkt oder fühlt? ...trotz des voneinander getrennt seins, das größtmögliche vertrauen aufzubauen?
vielleicht befinde ich mich auf einem holzweg, aber ich denke, dass zweisamkeit nie beständig sein kann, wenn sie absolut ist und keinen anderen weg und freiraum mehr kennt.

Ändy hat gesagt…

Zum Liebespaar geb ich dir auf jeden Fall Recht. Ich finde das "nicht-100%-Wissen und trotzdem machen" auch ziemlich interessant und Reizvoll. Das bringt so ein gewisses Knistern in ne Beziehung die dem Ganzen ne attraktive Spannung verleit. Es gibt sicher Tage an dennen wuenscht man sichs so, und an andern faehrt der Busfahrer mal ne andere Route.

Ändy hat gesagt…

Andererseits gibt es, wenn man die mentale Welt des andern kennt, trotzdem noch genug Unbekannte, da man ja nicht alles artikulieren geschweige denn begreifen kann. Genau das Komplexe ist ja das eigentlich interessante. Trifft man dann beim gemeinsamen Streifzug durch die Gefilde des Partners auf bisher Unbewusstes oder nur als Emotion vorhandenes ist das auch voll aufregend. Irgendwie total schön sich im Geist gemeinsam zu entwickeln.

georg hat gesagt…

nein, meine meinung ist kurz zu fassen: mit nichts und niemanden werden meine gedanken geteilt. was ich zu sagen habe, sage ich mir lieben menschen denen ich vertraue. ich selber weiß nicht wer ich bin, ich bin frei. ich vertraue mir selbst und ich vertraue anderen. alles andere wäre totalitär.