Shake your Style.

21.11.2008

von Schlägen und Vorwürfen

Der Anfang bei diesen Dingen ist immer das Schwierigste. Sie sind viel zu lächerlich um ernst genommen zu werden und viel zu real um sie zu ignorieren. Aber manchmal muss man die Dinge aus der Hand geben damit sie ein Ende finden.

Es beginnt ganz unverhofft und spontan, niemand hatte es geplant und keiner wollte es so weit kommen lassen. Eine Party, es ist schon spät geworden und der Alkohol beeinflusst das Handeln Einzelner doch schon beträchtlich. Noch ist alles friedlich. Das Bier wird knapp, bis es um die letzte Flasche geht. Erst Vorwurfe, dann Verunglimpfungen und auf einmal geht es ganz schnell: Ein Handgemenge, Schläge und tumultartige Szenen. Alle fangen an zu schreien und niemand weiß worum es geht. Resultat: mehrere gekränkte Egos, eine gebrochene Nase und eine Frontlinie zwischen zwei Unverbesserlichen die sich nicht kennen, aber dennoch meine Freunde sind. Der Stolze will die Sache geklärt wissen, denn es geht um Sieg oder Niederlage und drängt mich nächsten Tag zur Klärung beizutragen. Der Unbedachte sieht sich als Opfer und fordert meine Kameradschaft als Freund. Ich lasse mich aber von keinem erpressen und beziehe keine Position, zumal beide eine Schälte für ihr Verhalten verdienen. Also vermittle ich beide Parteien einander und lasse geschehen was sonst eines Tages mit den Worten „Ist das nicht der Typ von damals,…“ in der Mensa oder sonst wo erneut eskalieren würde. Nur dass ich dann unvorbereitet wäre.
Nun könnte der ein oder andere denken, dass ich als Mittler zwischen den Fronten dafür Sorge trage ein friedliche Lösung zu erreichen. Allerdings haben wir es hier nicht mit einer Sache von Recht und Unrecht oder Wahrheit und Lüge zutun. Es ist eine Sache von Zorn und Groll, Ehre und Stolz, Drohung und Vorwürfen. Und dieses Spiel werde ich nicht mitspielen, denn es kennt nur Verlierer, es ist das Spiel des falschen Heldentums. Vermutlich verläuft sich die Sache eh im Sand und man geht sich in Zukunft aus dem Weg. Keiner von beiden wird zum Held, aber ihre Heldengeschichte werden sie trotzdem erzählen. So sind Männer nun einmal.

1 Kommentar:

georg hat gesagt…

die geschichte von zwei namensvettern. der eine klein und giftig, der andre groß und giftig. eine nette feier, ein super gastgeber, fortgeschrittene uhrzeit, die besagte letzte flasche bier und ein balkon, auf den neben den zwei 'männern' ich selber stehe. ich schätze mal fünf sekunden gebraucht zu haben, um zu realisieren, welche absurdität hier zwei vernünftige menschen anstellen. bescheuert und beschränkt und sinnlos. gewalt macht nicht männer, sondern idioten aus. der zwangsweise folgende kleinkrieg mit anwalt und co. is peinlich und verrückt. stolz sein sollte verboten werden und gebet muskelprotzen ein hobby. die heldengeschichten sind tatsächlich erzählt, die pointe is ihr widerspruch.