Kontemplation
Flüchtend aus der Welt,
begebe ich mich blickend in die nautische.
Wo der Gedanke weit weg von mir fällt,
sehe ich nur noch Aquarienfische.
Die Pflanzen wiegen sich träge im Strom.
Die planktonartigen Algen im trüben Wasser
tragen Druckwellen pulsierend in die uneinsehbaren Tiefen.
Dunkelheit hat des Lebens Besitz ergriffen,
die Welt hört auf sich zu drehn.
Ruhe durchdringt die Stimmung des Raums,
Stillstand wäscht alles Belastende rein.
Es folgt Klarheit und Befreiung,
Abstand und angenehmes Verloren Sein.
Herantastend an die Vorderfront,
gesellt sich ein silbern schuppiger Kamerad zu mir.
Nur ein zarten Atemhauch entfernt,
gleitet es schwerelos herab, das Tier.
Regungslos stehend auf seinen Flossen,
senkt es nur die Kiemen auf und ab,
wobei es ergriffen vom übrigen Rhythmus,
den Herzschlag des Wassers inne hat.
Richtend die Augen auf mein Gesicht,
saugt es mit seinen Blicken die Stimmung in sich.
Unentwegt mich intensiv beobachtend,
durchleuchtet es mein Innerstes.
Gleichsam Verbunden,
bildet mein Gegenüber die beste Reflexion meines jetzigen Zustandes.
Hervor kramend aus den dunkelsten Tiefen,
leuchtet ein weiß transparenter Lichtstrahl durch meine Seele.
2 Kommentare:
Mein Respekt gebührt dir und deinen Fischen. Feines Gedicht André.
bis auf die letzte strophe kann ich den rhythmus wirklich gut nachempfinden. ein stück feinster lyrik , die dir da entflossen ist.
ich find dieses gedicht in sich stimmig, es ist leicht zu lesen und fesselt.
die letzte strophe jedoch ist viel zu klar und fällt auch sprachlich völlig aus besagtem rhythmus. "durchleuchtet es mein innerstes ICH."...wäre ein guter schluß.
danke und viele grüße
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