Shake your Style.

06.10.2007

Stillstand

Blockade.


Schreiben. Zitieren. Lesen. Sitzen. Schreiben. Warten. Liegen. Warten. Schreiben. Verzweifeln. Trinken. Essen. Rauchen. Freuen. Schlafen. Sitzen. Warten. Und Warten. Auf Motivation und Kraft und Gedanken.


So erging es ihm und so wird es ihm ergehen. Ein Aufruf zur Selbstzüchtigung im Sinne des Schaffens. Und zum Preis der Zeit.


Dies sei das Leben und doch ist es ein Witz, wohlüberlegte Phrasendrescherei für die Wissenschaft und den Erfolg. Doch leer ist der Kopf und Ernüchterung breitet sich aus, betrachtet er die Tage des Verweilens in der eigenen Unzulänglichkeit.


Bluesgitarren und Rockmusik. Zigarette und Bier. Fußball und Ablenkung. Doch er wird es schaffen, so war es immer. Es gibt keinen Stillstand.


Wenn die Worte fehlen und nichts Brauchbares herumkommt, dehnen sich die Tage zu einem endlosen Wust des unproduktiven Seins.


In diesem Sinne: Für den Vollbart und gegen das Klischee, zur Sonne und zur Freiheit empor, es lebe die Parole und eins plus eins ergibt niemals eine Hausarbeit. Freunde des Selbstmitleids, bald ist es soweit und dieses Sätze sind Vergangenheit und der Autor wird amüsiert den Mundwinkel verziehen. Bis dahin Prost! und voran geschritten, mit dem Kopf durch die Wand und doch beharrlich dageblieben.


Peace.

8 Kommentare:

clem hat gesagt…

Richtig so und jawoll. Wer zuletzt lacht lacht am besten und die Oper ist nicht vorbei, bevor die dicke Dame singt. Straight forward und neue Kraft aus alten Riten. Die kürzeste Verbindung zweier Punkte ist nicht die schnellste und die Punkte sind eigentlich woanders. Merket auf, wie paradox: die Routine zwingt zu neuen Sichten!

Und er wird mehr als es nur schaffen.

Ändy hat gesagt…

Die Marter die keinem von uns unbekannt ist, und die durch die Aufgabe des übrigen Lebens erst zu dieser wird. Der selbstauferlegte Druck einer gesellschaftlichen Verpflichtung, gegenüber einem erfüllten Leben. Die Symbiose wird wohl kaum jemandem Gelingen, und so ist ein komatischer Zustand der Schlüssel zu einem unbeschwertem Dahinplettschern. Nahezu wie ein Strudel, in dem man vor aller Fachidiotie den Überblick verliert, der einen immer tiefer hinab zieht, bis man sich nicht mehr befreien kann, vergisst, und sich dem Strom bedingungslos ergibt. Ein Fisch im großen Schwarm, als Glied einer funktionierenden Einheit. In der Selbstaufgabe gründet sich das leichte Leben.
Instinktiver Aufbruch trotzt der Stagnation, Erkenntnis ermöglicht ein kraftvolles Schreiten, denn Stillstand ist undenkbar, doch keiner kennt sein Ziel. Völlige Hingabe an sein Inneres, und Befreiung von jeglichen Gedanken, bringen einen selbst hervor. Ein zartes Pflänzchen, mit dem einzigen Trieb des Wachstums.

clem hat gesagt…

Ohne es zerreden zu wollen, es ist interessant, dass ich in Andrés Beitrag ein Zustandsbeschreibung, in Georgs Text eine Problemlösung durch den Jetzt-erst-recht-Ghetto-Funk sehe, der in den letzten Seiten von Hesses Steppenwolf schwebt. (kann mich ja auch in beidem irren). Vielleicht sagt ja der Psychologe in den eigenen Reihen eine fruchtbare Bemerkung fallenlassen.

christin hat gesagt…

hey georg-
wollt nur sagen, mir gefällt dein "mir geht es zwar gerade echt beschissen, aber euch zeig ich es doch alle male"- grundton...
das rockt! und ich wünsch dir von herzen alle kraft für deinen kampf mit den worten und den eigenen unzulänglichkeiten.

danke für deinen text, denn spätestens in der nächsten prüfungszeit werde ich ihn noch einmal lesen und er wird mich aufbauen!

clem hat gesagt…

Alternativ zum Gesagten finde ich es auch motivierend, dass Zweifel eine natürliche Begleiterscheinung kritischer Arbeit sind, und es daher falsch ist, aus ihnen Versagensängste werden zu lassen.

mattes hat gesagt…

Das ist wahre Kunst. seine nackte triste wahrheit in die direkteste ausdrucksform zu zerlegen, wobei im kopf noch die sehnsucht kreist und sich in der von erinnerungen getr�nkten herbstluft f�r einen augenblick wiederfindet. die einsamkeit zu besiegen ist das ziel, ein teil des ganzen sein zu d�rfen, lachen zu d�rfen...
sich ausdr�cken zu d�rfen, miteinander.
schau ab und zu aus deinem fenster und versuch es zu sehen. "alles lebt" sei die parole, auch wenn es noch so tot daherkommt.

pacem.

georg hat gesagt…

Danke für eure comments!

Heute ist ein guter Tag, Nummer 3 ist vollbracht, für Nummer 4 wird die Zeit reichen. Das wichtigste ist, zu lernen das Dilemma nicht persönlich zu nehmen und die Zeit für das Leben zu finden. Nicht sehr leicht mit dem Damoklesschwert von Pflichten und eigener Motivationsschwierigkeiten über uns, aber verdammt notwendig.

Geniest den Sonnenschein, adieu.

georg hat gesagt…

Das Lachen kann kommen und beendet sei die Schmach. Endlich fertig bedeutet vor allem bereit für Neues und ready to röck. Haut in die Tassen Freunde, morgen wird gewandert.