Shake your Style.

19.10.2008

Crystal Castles und das Bloghypephänomen ...

... habe ich unlängst am eigenen Körper erfahren. Das erste und bisher einzige Album dieser Atarisounds verwertenden, zweiköpfigen Elektropunkformation hat es mir vor einem halben Jahr sehr angetan, nach monatelangem exzessiven Zugemüteführens würde ich die LP jedem ans Herz legen wollen der auch MichaŁs Part im Baroquemiks mochte! Aber nein!, ganz so einfach ist es nicht, am 24 September trampte ich nun voller Erwartungen ins „Maria“ am Ostbahnhof nach Berlin. Ich gebe zu, schon bei „Maria“ hätte man stutzig werden müssen, schließlich war der Club schon in meiner Pupertät auf dem einzigen in meiner Heimat zu empfangendem Radiosender Fritz (neben dem PSR) als Indiepupenladen verschrieen. Treu dem Motto „Indie ist tot“ trotzte ich meiner Erfahrung und bestellte mir für 15€ mutig eine Karte bei Eventim. Was sollte schon schief gehen?

ok spass beiseite, hier eine kleine perle;

Ich stand nun also in einer Berliner Großraumschlachterei umgeben von 400 strinbandtragenden Röhrenjeans, die den einen modisch kleideten und den anderen weniger, es triefte nach pubertären Schweiß (dem Rauchverbot wurde grenzenlos gehuldigt) und eine leichte Art der Verachtung machte sie in meinem Schädel breit. Das Konzert ging gut nach vorn wie man es sich nicht anders wünschen wurde, doch klang es völlig übersteuert, der ramschige Filterhousesound betäubte mein Innenohr wie es Alexander Markus nicht besser könnte. Kein einziger Song besaß noch etwas von der Wiedererkennbarkeit und Eingängikeit, die ich doch so mochte, Alice Glass schrie um ihr Leben um wenigstens noch dem ein oder anderen Song ein bischen davon eizuhauchen, ihre Mühe war grenzelos doch ohne jede Wirkung, traurig stopfte ich nasse Tempos in meinen äußeren Gehörgang , denn noch nie habe ich ein so schlechtes Konzert gesehen. Nach 35 Minuten war alles durchgestanden, 35 entspricht auch der Länge der ersten, und ihr erinnert euch, der einzigen LP. Ich vermute mal, man wollte das ganze Indiepublikum vergraulen, was mit maßloser Begeisterung reagierte. Ohne Zugabe ging es für mich direkt vor die Tür um eine zu Rauchen und das erlebte mit einem großen Schluck Schnaps zu vergessen.

Was habe ich also gelernt: Du sollst nicht ins „Maria“ gehen, schau dir deine Lieblingsbands nicht live an und wahrscheinlich ist Indie wirklich tot oder heißt jetzt „New New Rave“?

don't belive the hype, it's a sequel!


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