Spuren im Sand
*Spuren im Sand*
Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel
erstrahlten, Streiflichtern gleich,
Bilder aus meinem Leben.
Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigenen und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen
vorübergegangen war, blickte ich zurück.
Ich erschrak, als ich entdeckte,
dass an vielen Stellen meines Lebensweges
nur eine Spur zu sehen war:
Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.
Besorgt fragte ich den Herrn:
"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen,
da hast du mir versprochen,
auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich,
dass in den schwersten Zeiten meines Lebens
nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich alleingelassen,
als ich dich am meisten brauchte?"
Da antwortete er: "Mein liebes Kind,
ich liebe dich und werde dich nie alleine lassen,
erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen."
Von Margaret Fishback Powers
Es ist schon ein Weile her, bald ein Jahr, da schickte mir mein Vater dieses Gedicht.
1 Kommentar:
Bei einem Menschen, der mir viel bedeutet, hängt es eingerahmt im Zimmer und ich habe schon einige Male über die Metapher gestaunt.
Man mag den Text kitschig nennen, aber er enthält für mich eine Wahrheit, an die ich gerne erinnert werde.
Danke, dass du mich wiedermal dazu gebracht hast, ihn zu lesen.
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