Drama
Letztens hab ich mich gefragt, was ich von mir erwarte.
Großer Traum: „Möchte, dass man in der Zukunft bereits Schülern meinen Namen nennt, und das diese über meine Leistungen und mich genauso staunen wie ich zu meiner Zeit über die vorgegangenen Persönlichkeiten.“
Ja, solche Ansprüche können einen fertig und depressiv machen, weshalb es einer Analyse dieses Themas bedarf, die folgend dargestellt ist:
Zeit, was mach ich damit?
Ziele verwirklichen sollte sein.
Was für Ziele eigentlich?
Erfüllende oder zur Enttäuschung führende.
Hab ich welche, Eigene?
Vielleicht zu abgestumpft für eigene Ziele.
Ein Entfremdeter im eigenen Ich.
Selbstfindung bereits genug anstrengend.
Dann auch noch Ziele haben.
Gibt es eigene Ziele, ein Finden?
Phantomziele sind die einzigen.
Irgendwann von Irgendwem einfach untergeschoben,
und man glaubt es sind die Eigenen.
Treiben einen schon soweit, dass man drüber jammert.
entweder dass man's nicht schafft,
oder sie einem die Zeit rauben.
Alles Täuschung seiner selbst.
Macht's eigentlich einen Unterschied ob man nur mit Phantomzielen lebt, oder ganz ohne.
Es ist trotzdem nicht erfüllender, Phantomziele.
Was mach ich?
Was bin ich, wozu?
Was will ich?
Leere
, und noch nicht einmal das.
Völlig losgelöst von der Nabelschnur,
Ich, kein Punkt im Raum, kein Raum.
Streben soviel Wert wie ein Hauch.
Keine echten Ziele, aber Erleichterung.
Einfach nur den ganzen Tag im Bett liegen,
wenn nur die Ernährung nicht wär.
Gibt es sowas wie höhere Werte?
Wenn es einen Wert gibt, dann den sich der Selbsterhaltung wert zu sein.
Mehr nicht.
Was ist eigentlich Stolz?
Ein Gehirngespinnst.
Sich selbst seiner Nichtigkeit bewusst sein und danach leben können,
Das ist Freiheit!
Rest ist Zwang.
Erwartet nicht von mir, dass ich wem nütze, der Welt etwas bringe. Fortschritt, pfeiff ich drauf. Will nur in ruhe sein, und mein Leben so erträglich wie möglich gestalten.
Diese Erkenntnis ist vielleicht eine Befreiung, glaubt mir das.
Was habt ihr eigentlich für Ziele, und wie begründet ihr die. Meint ihr es ist das Wert?
11 Kommentare:
macht mir ganzschön depresiv was du da schreibst. ob ich Ziele habe fragst du mich. naja, ist eine schwierige frage. lass es mich so formulieren:
ich möchte ein lebendiger bestandteildieser unseren Welt sein.
ich möchte die Welt meiner Mitmenschen bereichern,
ich möchte dass ich mich mit anderen freuen kann.
ich möchte nicht mehr als ich verkrafte.
ich möchte nicht weniger als ich verdiene.
ich möchte das die Dinge die mir heilig sind weiterbestehen.
klingt alles sehr abstrakt. aber man muss nur das richtige Lineal finden an dem man es misst, dann ergibt alles Sinn. jedenfalls für mich
Nun, ich habe ein wenig gegrübelt über deinen Post lieber André, und muss sagen, nicht so recht schlau draus zu werden. Gar nicht einmal problematisch finde ich den scheinbar konfusen Stil, es sind vielmehr folgende zwei Dinge, die ich nicht verstehe: Erstens erscheinen mir die von dir aufgeworfenen Fragen (aber auch ihre teilweise vorweggenommenen Antworten) entgegen deiner sonstigen Äußerungen sowohl in Form als auch in ihrer inhaltlichen Konsequenz eher plump und unüberlegt. Zweitens überrascht mich der sehr, ich will einmal sagen: pessimistische (oder in Michaus Worten: depressive) Grundton deines Textes, machtest du auf mich schließlich noch am Freitag einen, wenn nicht vor Freude sprühenden, so doch zumindest relativ gefestigten Eindruck.
Natürlich kann ich mich auch täuschen und deine Intentionen völlig falsch verstanden haben, jedenfalls halte ich deine Überlegungen zu diesem deinem sehr persönlichen Empfinden für zu kurz gegriffen, wenn nicht gar verfehlt. Meiner Meinung nach (und ohne deinen momentanen Zustand genauer zu kennen) liegt dein erster Fehler schon im Ansatz: Ein recht kompakt ausformuliertes Lebensziel, ein Lebenstraum, den Wunsch "etwas Bedeutendes" zu werden. Dazu nur zwei Dinge: Erstens hat kein Mensch das Recht, bedeutender als andere sein zu wollen. Er kann es nur werden. Zweitens sollte es dir (und ich meine auch uns) nicht danach gelegen sein, einem Lebenstraum/ziel/wunsch hinterherzulaufen, sondern vielmehr "der Weg ist das Ziel" nicht zu vergessen.
Weiterhin stimme ich dir zu, als Teil einer auch nach meiner Einschätzung entfremdeten (zumindest unseren ethischen, moralischen Ansprüchen kaum gerecht werdenden) Welt/Gesellschaft zu leben und ganz selbstverständlich, bedingt durch die diese mit uns verbindenden Zwänge und Bünde, als eben ihr Teil selbst von einer solchen Entfremdung/Sehnsucht (Beides wird es wohl immer geben) zu leben. Insofern kann man schon von "Phantomzielen" sprechen, wenn man das denn möchte. Das möchte ich aber nicht, schließlich empfinde ich mich trotz medialen Beschusses und anderer Grausamkeiten und den Verwirrungen meines Lebens nach wie vor als eigenständiges, freies und durchaus rationales Wesen, welches zwar erlernte, deshalb aber trotzdem zustimmungsbedürftige und somit eigenständige Werte als Fundierung/Grundlage seines Selbst' besitzt. Dies führt mich zu dem Schluss, Ziele zu haben.
Die von dir beschriebenen Verdammnisse kenn ich natürlich ebenso gut. Natürlich bedingen das Fertigwerden mit dem wüsten Wulst an Trieben/Wünschen/unserem Schweinehund/den Verlockungen aller möglicher Arten an Ablenkung etc. eine gewisse aufzubringende Kraft, um nicht daran kaputtzugehen. Daran kaputtgehen kann man übrigens nur, sofern man "höhere Werte" hat. Selbsterhaltung ist kein Wert im Sinne einer kulturellen Errungenschaft.
Das du der Welt "etwas bringst" lieber André, war nun schließlich schon am Tag deiner Geburt beschlossene Sache. Daran wirst du nichts mehr ändern.
Um endlich zum Schluss zu kommen, und bitte fühl' dich nicht angegriffen, wohl aber kritisiert, ein paar von meinen Zielen:
- glücklich sein
- dies beinhaltet: mir, meinen unmittelbaren und allen anderen Mitmenschen Gutes tun, sowohl in Denken, Sprechen und Handeln. Das Gute beschreiben meine Werte recht eindeutig. Ich möchte lieben und geliebt werden.
- die vom Menschen bewohnte Erde helfen zu erhalten
- Spaß und kurzweilige Freude genauso empfinden wie die komplette Bandbreite an Emotionen. D.h., auf gar keinen Fall meine Gefühle zu begraben
peace
Deine Anmerkungen, Georg, treffen zur Hälfte zu. Der Beitrag ist wirklich nicht bis in alle Finessen durchdacht. Dies war auch gar nicht meine Absicht. Nun, als ich das schrieb wollte ich nur die augenblicklichen Gründe meines Gemütszustandes schildern, was allem dargebotenen eine streng emotionale Färbung verleiht, wodurch alle Inhalte emotional zu rechtfertigen sind. Rausgekommen ist ein recht konfuser Beitrag der nahezu stichpunktartig verzehrt und übertrieben, weil emotional, wiedergibt was mich im Moment bewegt. Was mich bewegt ist aber nicht die Tatsache eines nicht ausformulierten Lebenszieles, sondern meine eigenen Ansprüche, die teilweise eingebildeter oder ungerechtfertigter Natur sind, und die mir dadurch selbst auferlegte Einschränkungen. Nach Erkennen dieser verfehlten Erwartungen und Hindernisse entstand dieser Beitrag, der meine gefühlsmäßig strapaziöse Befreiung von diesen ausdrückt. Was mich überdies bewegt hat, ist die Leere die danach zurückgeblieben ist und der Schrecken vor der teilweisen Verleumdung meiner eigenen Bedürfnisse, ein Zustand der nur mit 4 Tagen intensiven Fernsehens erträglich war.
Auch bin ich von Natur aus ein eher zurückhaltender Typ, der viel einsteckt des momentanen Wohlergehens der anderen willens, gerechtfertigt oder nicht sei dahingestellt.
Unter diesen Gesichtspunkten war das Geschriebene der Aufschrei meines Egos zur freien Entfaltung hin. Die Begründung dieses Verhaltens durch die zuvor geschehene, und durch meine Gefühle belegten, Einschränkung empfand ich als recht befreiend und ermutigend. Deshalb bin ich durchaus positiv gestimmt in letzter Zeit, was du richtig beobachtet hast. Nur will ich mich in nächster Zeit nicht auf weltliche Dinge fokusieren, sondern eher herausfinden was mir Freude, Spass und vor allem Zufriedenheit verleiht. Und irgendwie sind dies Bedürfnisse die auszuleben oder herbeizuführen ich verlernt hab.
Schwierigkeiten bereitet mir auch ab und zu die emotionale Kälte die sich in nahezu allen Kreisen wiederfinden lässt, auch in Kreisen die mir wichtig sind. Man füllt sich als Statist in einer Umgebung in der man sich ausleben will, wo man aber kein Gehör findet. Oft treibt mich das dann zur Resignation und zum Rückzug. Dies Scheitern führt zu einer ''tust du mir nichts, tu ich dir nichts''-Einstellung und zur Verbitterung. Nun möchte ich nicht das Derartiges passiert, nur muss ich mir zugestehen, dass sich dies schon eingeschlichen hat, ohne dass ich recht ein Gegenmittelchen dagegen weis. Will halt keinem auf den Sack gehen. Aber was tun, wenn die erquickungsbringenden Kreise rar bis manchmal nicht vorhanden sind. Da soll man noch frohen Mutes sein. Scheiß auf Ziele sag ich mir dann, wenn ich noch nichemal das dafür hab.
Soviel zum Grundtenor des Textes.
wow ändy.
das ist ein echt harter, fast schon tief schwarzer Grundton in deinen Texten, dem ich nicht sehr viel entgegensetzen kann. Ich will es trotzdem mit einem Zitat aus einem heute gelesenen Reflex Text versuchen: "Die meisten Reisenden, die am Flughafen auf den Aufruf ihres Fliegers warten, sind Alleinreisende, Geschäftsleute. Kleine Gepäckstücke. Keine Gespräche. Isolation. Dünne, bedeutungslose Einsamkeit. Die sonst so gewohnte Betriebsamkeit ist für einige Stunden eingefroren. Gelähmte Geschäftigkeit. Hilflose Statisten in steriler Stille, die beleidigt in Zeitungen blättern. Das Warten bereitet ihnen Unbehagen. Sie sind in sich verschlossen, ohne für diese Art der Nachdenklichkeit ein Talent zu besitzen.
Ich selbst erfahre das Alleinsein intensiv und beglückend. Genieße die Zeit mit diesen Einsamkeits- Amateuren. Fühle mich mit Ihnen in der Isolation verbunden, beinahe verbrüdert, näher als anderen Menschen, mit denen man redet, schläft, lebt.
Abseits der Zeit, in der Schweigezone der Wartehallenwelt verschmelzen wir zu einer mysteriösen Masse. Beinahe religiös.“ (Franz-Xaver Neubert „Der Sinn des Lebens“; Reflex)
Ich denke, dass deine Reflexion über dich selbst, dich schon von den „Einsamkeits- Amateuren“ unterscheidet. Das Getrennt sein von Anderen, das du ansprichst, ist eine unabänderliche Tatsache, die schmerzlich ist, aber ungemein Chancenreich sein kann. Dass du deinem inneren emotionalen Chaos (denn schon alleine deine Satzstrukturen wirken etwas chaotisch) hier Luft verschaffst, ist schon ein Zeichen dafür, dass du für dich nach Wegen suchst, mit der „Leere“ umzugehen. Eigentlich kennst und gehst du sie schon. Ist jetzt nur noch die Frage, wie du sie für dich bewertest!
Wenn du mich nach meinen Zielen fragst:
-lieben und geliebt werden
-aufmerksam sein, für die Probleme meiner Weggefährten und die Schönheit, die mich umgibt
-den Respekt vor der Welt und meinen Mitmenschen, in all ihrer Unterschiedlichkeit, nicht verlieren
-ausgelassen sein/ reisen/ ab und an unvernünftig sein
-den Herausforderungen, denen ich mich gerne stelle, gewachsen sein od. mit ihnen wachsen
Nun André, ich verstehe trotzdem noch nicht ganz. Du fühlst eine Kälte in den dir wichtigen Kreisen, und ziehst dich zurück. Du willst von "weltlichen Dingen" nichts wissen, und doch hängt dein Glück an ihnen.
Versteh' mich nicht falsch, ich kann dich durchaus nachvollziehen. Auch mir und sicherlich allen von uns ergeht es manchmal in ähnlicher Weise. Ich persönlich halte nur nicht viel von kompletter und v.a. nur als Mittel zum Zweck begonnener Abschottung und dergleichen. Denn niemals sollte der Zweck (der in seinem Resultat trotzdem ungewiss bleibt) die Mittel heiligen und leichter ist es immer mit den Menschen, die man liebt. Dazu gehören aber auch den Mut zur Offenbarung seines Selbst und das Bewusstsein, nicht nur im Kampf mit sich selbst ODER im Kampf mit der Welt, sondern stets sich im Kampf mit beidem zu befinden. Eine Trennung kann nicht funktionieren.
Deshalb sage ich: Kopf hoch André und um die Kraft gerungen, die ich in den Menschen nur finden kann und der Natur, vielleicht auch im Glauben oder im Schaffen.
Du bist, was du liebst - nicht was dich liebt.
Clemens du faszinierst mich immer wieder. Dein Satz ist Wahrhaft und Poesie.
Die beschriebenen Gefühle kenne ich auch gut. Der Satz ist ein Zitat aus Adaption und fiel mir ein, weil ich es erleichternd finde, sich nicht über Erreichtes sondern Ersehntes zu erklären.
Ziemlich viele Ratschläge. aber Hey, wollt doch nicht sagen dass ich depresiv bin oder so, oder ich mich ändern will um irgendwas zu ertragen. Wollte nur einen Teil meines Sellenlebens darstellen der mich betrübt, und Ihn in Form von Sätzen, welche in mir diese Emotionen hervorrufen, beschreiben. Wie gasagt, das gesagte ist absolut nicht vernünftig, aber durch Gefühle gerechtfertigt. Auch weis ich das sich nicht jede Aussage 1 zu 1 umsetzten kann, oder ich es so umsetzten will.
Ausserdem hängt mein Glück nicht vom Weltlichen ab, jedenfalss will ich das vermeiden. Glücklich ist wer sich selber beglückt. Hoffnung oder Erwartung im Bezug auf Andre führen viel zu oft zu Enttäuschungen. Wer Träumt ist selber schuld, denn vernünftig betrachtet sind Träume traurige Dinge und viel zu schlimme Einflüsse, da sie viel zu selten in Erfüllung gehn. Aber was ist das für eine Welt in der man nicht träumen kann? Eine Welt in der man ohne Risiko träumen kann, wäre doch ein schönes Ziel. Eine Welt in der man seine Erwartungen durch Überlegungen nicht auf das mindeste zu reduzieren brauch, aus Angst. So eine Welt kann nur funktionieren wenn Täume erfüllt werden.
mein ziel ist der tot.
mein wunsch ist das leben.
meine aufgabe ist es, jeden tag zu erkennen, dass mir jeden tag dieser wunsch erfüllt wird.
mehr nicht.
leben bedeutet für mich oft recht nüchtern herumzuvegetieren, um dann in wenigen momenten auszukosten, welche bandbreite an empfindungen leben für mich bereithält, wenn auch begrenzt.
leere ist ein ausgemachtes problem, welches durch den ständigen kampf gegen den schweineund ganz gut in den griff zu bekommen sein müsste.
und noch etwas: das leben hat keinen absolutheitsanspruch, es strebt in seiner vielseitigkeit dem sogar noch entgegen.
@ clemens: ich muss sagen, dass für mich in diesem satz auch steht, dass nicht die anerkennung anderer entscheidet wer man ist; sondern ob man sich selbst achtet. man muss mit sich selbst klar kommen, um für andere offen zu sein und andersartigkeit zu akzeptieren+ reflektieren zu könnnen. diese selbstachtung sollte selbstredent weit ab von egoismus liegen. doch sie ist es, meiner meinung nach, die den austausch mit anderen ermöglicht.
@ mattes: du scheinst ein freund, der ideologie von mark twain zu sein: "gib jedem tag die chance, der schönste deines lebens zu sein". sehr schön.
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